Prof. Dr. Günter Lehmann, langjähriger Dozent für Ingenieurpädagogik an der Technischen Universität Dresden, hat die in seiner Laufbahn gesammelten Anekdoten aufgeschrieben. „Wer jemals seinen Fuss in eine Universität gesetzt hat, weiss: Sie ist ein Taubenschlag – bunte und graue Vögel aller Art treffen aufeinander.“
Aufgrund des witzigen Titels habe ich zu diesem kleinen Büchlein gegriffen. Die Anekdoten sind in verschiedene Kapitel eingeteilt: Geisteswissenschaftler, Juristen, Mediziner, Naturwissenschaftler, Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler, Hochschulleiter und –verwalter, Studenten, Emeriten. Hier zwei Beispiele:
***„In meiner nächsten Vorlesung am kommenden Freitag“, erklärte der Psychologieprofessor seinen Studenten, „möchte ich über das Phänomen des Lügens sprechen. Zur Vorbereitung bitte ich Sie, das Kapitel 13 meines Buches zu studieren.“
In der Vorlesung am Freitag fragte er zu Beginn seine Studenten: „Wer hat das Kapitel 13 gelesen?“ Alle hoben die Hand.
„Mein Buch hat nur 12 Kapitel“, sagte der Professor. „Und jetzt zu meiner Vorlesung über das Lügen.“***
***Die Professoren H. und K. verstanden sich nicht besonders. Als Professor K. Rektor wurde, erklärte Professor H.: „Ob K. ein guter Physiker ist, weiss ich nicht. Aber eines weiss ich: Er hätte auf jeden Fall Physiker bleiben sollen, statt Rektor zu werden.“***
Das Büchlein ist gut für unterwegs, wo auch in einer kleinen Pause drei, vier Anekdoten gelesen werden können.
Günter Lehmann
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Günter Lehmann
Kompetenter und sachlicher Leitfaden
Nicht erst seit einer fast Welle zu nennenden Häufung der Aberkennung von Dissertationen wird noch einmal geschärft und deutlich die Bedeutung eines fachlich sauberen formalen Arbeitens im akademischen Bereich in den Blickpunkt gerückt.
Trotz aller Reformen, trotz Bologna und Verschulung fast aller Studiengänge, eine saubere Argumentation, eine auch formal nicht zu beanstande Darlegung der eigenen fachlichen Kompetenz und die dafür nötige, sehr genau festgelegte äußere Form von schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten und ihrer Durchführung ist und bleibt der zentrale Dreh- und Angelpunkt solcher Arbeiten.
Günter Lehmann bietet nun bereits in 5. und neu überarbeiteter Auflage ein „Rundumpaket“ für die Form der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten.
Von der notwendigen und sinnvollen „Eingrenzung eines Themas“ über das wissenschaftliche Argumentieren innerhalb anerkannter (und vor allem geforderter) Anwendung der wissenschaftlichen Methoden, die Nutzung (und die Verweise) der Arbeit mit Literatur (jene Verwendung von Literatur, die für das Gros der aberkannten Dissertationen den eigentlichen Fallstrick bedeuteten) bis zur die ausgewogenen Gestaltung der Arbeit reicht die Palette seiner verständlich (wenn auch teils sehr trocken) dargelegten Hilfestellungen.
Das gerade bei Dissertationen und Promotionen die eigene Arbeit öffentlich dargestellt und „verteidigt“ werden muss, beachtet Lehmann ebenso und legt dafür ein eigenes Kapitel zur „überzeugenden Präsentation“ vor.
Wobei Lehmann in allen Darlegungen der Verständlichkeit, der Konzentration und der Straffung das Wort redet. Eine „Verbrämung“, eine massive Anhäufung von Fremdwörtern führen zu einer „fragwürdigen Darstellung“, mittels derer selbst korrekte und wichtige Inhalte an Kraft verlieren können.
Konzentriert, zügig, klar, methodisch sauber, formal richtig und überzeugend in Inhalt und Form, so stellt Lehmann eine zielgerichtete wissenschaftliche Arbeit vor die Augen des Lesers und bietet alles notwendige an formalen Hilfsmitteln, um das eigene wissenschaftliche Arbeiten in dieser Richtung vorlegen zu können.
Eine gute und wichtige Hilfestellung für jeden und jede, die mit der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten, von der Seminararbeit über eine Abschlussarbeit bis hin zur Dissertation und Promotion sich beschäftigen.
Didaktische Handreichungen für ein lebendiges Unterrichten
Strukturiert vorgelegt erhält der Leser in dieser eher schmalen Handreichung durchaus praxisnahe und hilfreiche Instrumente geboten, um die Vermittlung von Lehrinhalten angemessen und nachvollziehbar darzubieten.
Nach einer kurzen Hinführung auf die Leitorientierungen für die Lehre finden sich die wichtigsten Planungselemente und Organisationsformen dargelegt im Buch wieder, mithin also jene Elemente, die der Unterrichtende unabhängig vom eigentlichen Unterrichtsgeschehen alleine beeinflussen kann. Und diese Möglichkeit auch mit Sinn und Verstand nutzen sollte, um bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen.
Dazu gehört auch die Reflexion und Festlegung von Handlungsorientierungen als erarbeitetes Gerüst für den bevorstehenden Unterricht und eine verständliche Darstellung von Planungsmodellen, mit welchen der zu planende Unterricht hilfreich strukturiert werden kann.
„Moderation“ und „Präsentation“ sind die beiden Vermittlungsmethoden, die Lehmann ausführlich dem Leser vor Augen führt und dabei sein Augenmerk auf die Orientierung auf “Teilnehmeraktivität“ legt.
Wie die Informationsverarbeitung dann konstruktiv sich vollziehen kann (die durch Präsentation und Moderation eingebracht wurde), zeigt Lehmann an „Steuerungshilfen“ 8Aufmerksamkeit erzeugen, Sinnbezüge herstellen, Veranschaulichen (immer wieder), den Stoff sinnvoll beschränken und sich selbst vor Ausuferungen bewahren, Orientierung und Feedback gezielt nutzen).
Das dies alles nicht immer (eher selten sogar) wie geplant abläuft, dass mit Störungen zu rechnen ist, auch mit überraschenden, dass situatives Reaktionsvermögen eine der zentralen Kompetenzen für Lehrkräfte darstellt, dem geht Lehmann ausführlich zum Ende des Buches hin in seinen „schwierigen Situationen im Lehr-Lern-Prozess“ nach.
Und verfechtet ein „kontrolliertes Handeln“ der Lehrkraft in der Wahrnehmung des auftretenden Problems (Empathieebene) und in einem „kontrollierten Dialog“ (Kongruenzebene), statt rein hierarchischer Unterbindung oder Ignoranz.
Sollten Probleme bereits in Konflikte übergehen oder gar eine Krise auslösen, bietet Lehmann mit seiner Einbringung des Feed Back bis hin zu Techniken der Mediation Handwerksmittel, die den Lehrenden zumindest nicht ohnmächtig und überrascht, mithin hilflos vor der Situation stehen lassen.
Bis dahin, dass im Einzelnen schwierige Situationen (von der Verweigerung von Gruppenarbeit über Unruhe in der Gruppe bis zu durchgehend störendem Verhalten oder auch „Vielredner“ mit Interventionsmöglichkeiten reflektiert vorliegen.
Alles in allem eine etwas knappe Darstellung, die aber die grundlegenden Wichtigkeiten von der Planung über die Darstellung über die Lernkontrolle bis hin zur Lösung von lernstörenden Ereignissen „erste Hilfe“ gut bereit hält.
Ein Buch, gerade geeignet in seiner Kompression für nicht breit ausgebildete Lehrkräfte und Dozenten, aber auch mit (gerade was schwierige Situationen angeht) auch wichtigen Hinweisen für bereits erfahrene Lehrkräfte.
Hinweise und Methoden, denen man die langjährige praktische Lehrerfahrung Lehmanns deutlich anmerkt.
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