Rezension zu "Ich war Hitlers letztes Aufgebot" von Günter Lucks
Dieses Buch ist die Autobiografie von Günter Lucks, der als rebellische Antwort auf sein kommunistisch geprägtes Elternhaus, besonderes Engagement in der Hitlerjugend zeigt. Günter lebt seit 1943 gemeinsam mit fünf seiner Familienmitgliedern in einem Keller in Hamburg, nachdem die Stadt von der US Airforce und der Royal Airforce in Schutt und Asche gelegt worden ist. Günter hat in diesem Flammeninferno seinen Bruder verloren.
Als 16-Jähriger wird er 1945 von der SS rekrutiert und nach einer kurzen Ausbildung in Tschechien, bei der er sich als gute Schütze entpuppt, ins niederösterreichische Weinviertel an die Front geschickt. Günter kämpft und tötet und gerät anschließend in russische Gefangenschaft. Seine eintätowierte Blutgruppe entlarvt ihn als Mitglied der SS. Als solches hat er keine Milde zu erwarten und eine jahrelange Odyssee durch zahlreiche sowjetische Lager beginnt.
1950 kann er nach Hamburg zurückkehren.
Meine Meinung:
Vor wenigen Wochen ist Günter Lucks mit 94 Jahren verstorben.
Was von Günter Lucks bleiben wird, sind vier Bücher über die NS-Zeit. In seinem letzten Buch von 2020 “10 Tage im Juli“, beschreibt er die Tage der „Operation Gomorrha“, wie die Alliierten die Bombardierung Hamburgs nannten, in deren Feuersturm sein Bruder Hermann fünfzehnjährig gestorben ist.
Günter Lucks war es wichtig, seine verbleibenden Jahre dafür zu nutzen, um seine Erfahrungen an die Jungen weiterzugeben. Er hat als Zeitzeuge in Schulen von seinen Erlebnisse berichtet.
Fazit:
Dieser Autobiografie eines Zeitzeugen eines wenig bekannten Kapitel des Zweiten Weltkriegs gebe ich gerne 5 Sterne.