Rezension zu "Tödliche Verbindung" von Günter Zorn
Ein etwas eigenwilliger Stil ist es, in dem Günter Zorn seinen Roman schreibt: einerseits schreibt er in der Ich-Perspektive des Protagonisten Jan Wolf, andererseits aber nimmt er die "neutrale" Einstellung des unbeteiligten Autors ein, wenn er die Handlungen, Gedanken und Gefühle der anderen beschreibt. Daran mußte ich mich erst einmal gewöhnen, aber danach war es recht interessant.
Die Geschichte wird in "Klartext" erzählt (wie so oft ist auch hier der Klappentext Humbug), man weiß also immer, was los ist, und braucht nicht zu grübeln, wer wohl die Täter der verschiedenen Straftaten sind. Es ist fast so, als ob die eigentliche Geschichte nur den Aufhänger bildet zu seinen Beschreibungen der japanischen Kultur und Mentalität. Diese nun kennt er recht gut, da er schon lange in Japan lebt und die Sprache spricht. Auch die im Buch erwähnten Kampfkünste Aikido und Kendo betreibt er selbst. Und diese Beschreibungen sind es auch, die das Buch für mich lesenswert machten. Wer einen spannenden Thriller sucht, wird enttäuscht sein, aber wer in die japanische Seele eintauchen möchte, wird gut bedient.