Günther Freitag

 2,2 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Brendels Fantasie, Den Wald vor lauter Bäumen … und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Günther Freitag wurde 1952 in Feldkirch/Vorarlberg geboren und lebt heute in Leoben. Er schrieb Hörspiele für den ORF, die Theaterstücke Drei Traumkongruenzen (UA 1990 Forum Stadtpark Theater Graz), Rost (UA 2010 Stadttheater Leoben) und Donna Annas Gebiss (UA 2022 Stadttheater Leoben) sowie zahlreiche Romane. Brendels Fantasie eröffnete 2009 die Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann. Im Wieser Verlag sind erschienen: Piazza. Trieste (2006), Bienenkrieg (2008), Café Olympia (2013), Die Entführung der Anna Netrebko (2015), Melancholische Billeteure (2017), Mahlers Taktstock (2019) und Bacons Schatten (2021).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Günther Freitag

Cover des Buches Brendels Fantasie (ISBN: 9783570580035)

Brendels Fantasie

 (5)
Erschienen am 24.08.2009
Cover des Buches Bacons Schatten (ISBN: 9783990294772)

Bacons Schatten

 (0)
Erschienen am 27.07.2021
Cover des Buches Den Wald vor lauter Bäumen … (ISBN: 9783990295892)

Den Wald vor lauter Bäumen …

 (0)
Erschienen am 30.09.2023
Cover des Buches Melancholische Billeteure (ISBN: 9783990292556)

Melancholische Billeteure

 (0)
Erschienen am 31.08.2017

Neue Rezensionen zu Günther Freitag

Cover des Buches Brendels Fantasie (ISBN: 9783570580035)
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Rezension zu "Brendels Fantasie" von Günther Freitag

Rezension zu "Brendels Fantasie" von Günther Freitag
Birgit_Mvor 13 Jahren

Höller ist schwer krank. Seine Ärzte haben bei ihm einen inoperablen, bösartigen Hirntumor diagnostiziert. Ihm bleiben noch allerhöchstens ein bis zwei Jahre. Auf diese Diagnose hin, beschliesst Höller, seinen Lebenstraum zu erfüllen: die perfekte Aufführung der Wanderfantasie von Schubert gespielt vom berühmten Pianisten Alfred Brendel.

Dafür will er das Unternehmen, das er jahrelang erfolgreich aufgebaut hat, an russische Investoren verkaufen. Seine Familie, allen voran seine Frau Sophie, eine ehrgeizige Prozessanwältin, sowie die beiden gemeinsamen Kinder, Clemens den karrieregeilen Sohn und Nathalie, die weltfremde Tochter, lässt er, um sein Projekt nicht zu gefährden, über seinen Gesundheitszustand sowie sein Vorhaben im Unklaren.

Auf der Suche nach dem idealen Aufführungsort verschlägt es Höller nach Italien. In einem malerischen Dorf in der Toskana findet er den perfekten Aufführungsort. Dort in diesem kleinen italienischen Ort richtet er sich ein. Er erkundet das Terrain, legt sich seinen Schlachtplan zurecht und beginnt seine Fäden zu ziehen. Getrieben von seinem Vorhaben beginnt Höller, systematisch die Umgebung zu erforschen und knüpft Kontakte. Er bezieht La Torre, ein Haus in der Gegend, das ihm repräsentativ genug erscheint und von wo er das grosse Ereignis steuern will.

Den alten Gemeindesaal, beschliesst er, müsste natürlich abgerissen werden. Einen neuen Saal, gebaut nach akustischen Gesichtspunkten, würde er dem Sindalco, dem Gemeindechef, schon schmackhaft machen können. Den Bösendorfer Flügel aus dem Wiener Musikverein würde er gegen entsprechende Bezahlung herschaffen können. Und auch an der Zusage Brendels, dem er fast täglich nach England telegraphiert, zweifelt er nicht. Er ist sicher, dass diese noch kommen wird.

Gepeinigt von immer stärkeren Kopfschmerzen und zurückgeworfen von einigen unvorhergesehenen Ereignissen, schreitet er trotzdem unbeirrt voran in seinem Vorhaben. Aus dem örtlichen Altenheim sucht er seine Saaldiener aus. Er lässt die Auffahrt zu La Torre neu asphaltieren. Er beschwichtigt seine Familie zu Hause und schliesst schliesslich sehr zum Missfallen seiner Frau den „Russendeal“, den Verkauf seines Unternehmens ab.

Je mehr er sich bemüht, desto näher kommt man allerdings auch an das Ende seiner Geschichte. Und schliesslich rechnet man schon damit, dass seinem Vorhaben kein Erfolg beschieden sein wird, als er tatsächlich eines Morgens die Zeitung aufschlägt, welche eine Hiobsbotschaft für ihn enthält: Alfred Brendel, der von ihm so sehr verehrte Pianist, hat beschlossen seine Konzertkarriere zu beenden. Insbesondere die Fantasie, ein „athletisch anspruchsvolles Werk“, das er seit mehreren Jahren schon gemieden hatte zu spielen, würde er nie mehr aufführen.

Es ist ein leises, feines Buch über die grosse Liebe und Leidenschaft im Leben Höllers, die Musik. Es ist kein Buch, das man aufschlägt, um dann Seite um Seite zu verschlingen. Und doch hinterlässt es einen starken Eindruck und eine Bewunderung für Höller, für seinen unbedingten Willen, sich diesen seinen letzten Wunsch noch zu erfüllen.

Es reisst nicht mit, aber es berührt, so kann man es kurz zusammenfassen.

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