Rezension zu "Vordergründig Hinterberg" von Günther Marchner
Angeregt durch die Krimi-Reihe „Gasperlmaier“ von Herbert Dutzler habe ich dieses Buch über das Hinterbergtal, einem Tal im steirischen Salzkammergut, gerne zur Hand genommen.
Der Autor Günther Marchner ist in Bad Aussee geboren, er kennt also die Gegend, die er hier beschreibt.
Wo liegt es nun das Hinterbergtal? Zwischen dem Ödensee und dem Bergmassiv des Grimming in der Steiermark.
Seinen Namen verdankt es der ehemaligen Herrschaft „Hinterberg“, die ein Teil der Ausseer Salinenregion war.
In insgesamt neun Kapiteln dürfen wir einige interessante Einblick in diese Region machen. Diese neun Kapitel gliedern sich wie folgt:
- Alte Spuren
- Besiedelung, Herrschaft und Religion
- Bauern, Salz und Holz
- Zeit der Umbrüche
- Zwischen k.u.k. und Anschluss - Gemeinden und WIrtschaft in der Ersten Republik
- Nationalsozialismus in Mitterndorf und in der Region
- Von der Nachkriegszeit zum goldenen Zeitalter
- Schnee, Berge, Wasser - Entwicklung einer Tourismuslandschaft
- Ausblick ins 21. Jahrhundert - vom ständigen Wandel in einer traditionsreichen Gegend
Zahlreiche, zum Teil sehr persönliche Fotos ergänzen den informativen Text, der in einer angenehmen Sprache die Leser durch die Zeiten begleitet. War in der Vergangenheit das Tal nach (Bad) Aussee ausgerichtet, so spielt heute (Bad) Mitterndorf eine zentrale Rolle.
Nicht ausgespart werden die strukturellen Probleme mit denen das Tal immer wieder zu kämpfen hatte. Doch gemeinsam scheint es eglungen zu sein, sich dem jeweiligen Fortschritt anzupassen. Dass das Hinterbergtal manchmal einen anderen oder gemächlicheren Weg als andere Tourismusgemeinden in der näheren und weiteren Umgebung, hat sich auf lange Sicht bewährt. Die Mitterndorfer zählen zu den Pionieren des Wintersports, sei es als Schispringer (Hubert Neuper senior und junior oder alpine Schifahrerin Lea Sölkner, die in der Überschrift als „Leo“ bezeichnet wird oder der Bergsteiger Leo Schlömmer.
Fazit:
Nicht nur ein tolles Buch zum Schmökern und Schauen, sondern auch ein Tipp für einen Urlaub abseits von dem mondänen Aprés Ski und überlaufenen Schicki Micki- Destinationen. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.