Rezension zu "Saving Wishes" von G J Walker-Smith
Seit sie denken kann, hat Charlie diesen Freiheitsdrang. Sie kann es kaum erwarten von der Tasmanischen Insel herunterzukommen und die Welt zu bereisen. Dann trifft sie Adam einem Amerikaner auf Besuch bei seiner Cousine, die ausgerechnet ihre verhasste Französischlehrerin ist. Mit ihm ändert sich alles. Für beide ist es die ganz große Liebe, aber wie soll es nach diesen paar Monaten zusammen weitergehen. Adam möchte zurück nach New York auf die Anwaltsschule, Charlie dagegen als Backpacker die Welt bereisen. Schweren Herzens lässt sie ihn ziehen, weil sie ihm nicht im Weg stehen möchte. War das der größte Fehler den sie machen konnte und kann sie das Blatt noch wenden und Adam zurück erobern?
So putzig die Geschichte zwischen Adam und Charli ist, so fand ich doch nicht wirklich Zugang zu der Gefühlswelt der Protagonisten. Ich habe ja nichts gegen Insta-Love, aber nur weil Adam Charlie beinah umfährt mit seinem Audi, muss man sich nicht gleich unsterblich verlieben. Mir fehlte auch so ein bisschen das Zusammenkommen und Kennenlernen der Beiden. So wir sind jetzt mal unsterblich verliebt, lautete die Devise, nach nur wenigen Seiten. Und dann? Charlie ist als der Unruhestifter in dem kleinen Ort verschrien, dabei ist sie nur eine lebhafte 17 Jährige mit Bewegungsdrang, ich konnte nicht feststellen, was alle dazu veranlasst sie für ein eine Rabaukin zu halten. Das Einzige worüber man sich in dem kleinen Örtchen den Mund zerreißt, ist das sie mit Mitchell geschlafen hat und er danach sein Surfbrett geschnappt hat und mit der nächsten Welle auf und davon ist. Aber ich empfinde dies als ein normales Teenagerverhalten und Charlie dann gleich als Dorfmatratze darzustellen maßlos übertrieben. Adam dagegen ist der Traum schlecht hin, Fehler- und Makellos. Ganz französischer Charmeur, obwohl er doch eigentlich Amerikaner ist. Für meinen Geschmack ein bisschen zu ritterlich. Selbst als sie ihn abserviert mit den Worten: „Ich habe dich nie geliebt“, weiß er dass sie es nicht so meint. Manchmal kann man bei diesem Werk schon Karies bekommen so süß ist es. Der bzw. die Aufmischer in der Geschichte sind die Dorfschönheiten, die es nicht lassen können und ihr Gift verspritzen müssen wo es nur geht. Aber mein Highlight war Alex Charlies Bruder. Mit seiner pragmatischen Art und seinem Hang zur Aggressionsbewältigung durch malträtieren von Holzstücken, fand ich ihn furchtbar sympathisch. Er hatte wenigstens den Ansatz von Ecken und Kanten.
Es war halt eine nette Story und dafür dass es ein Freebie war, war es okay. Es ist aber nichts worüber ich jetzt ins Schwärmen gerate. Da gibt es bessere Liebesgeschichten.