Cover des Buches Wolf Diaries (ISBN: 9783492269308)
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Rezension zu Wolf Diaries von G. A. Aiken

Drei „durchgeknallte“ Freundinnen finden ihre Clans. Witzig!

von Bücherfüllhorn-Blog vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Drei „durchgeknallte“ Freundinnen finden die passenden Männer. Man muss sie einfach mögen ! Skurriller, witzig und hart.

Rezension

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Bücherfüllhorn-Blogvor 8 Jahren

Wer G.A. Aiken kennt, weiß, dass sie oft in einer ganz besonderen Umgangssprache (Slang) schreibt. An viele Ausdrücke muss man sich gewöhnen, und so war es auch hier: Hure, Schlampe, Scheiße, Titten, Arsch, vögeln, Schwanz … Was soll ich sagen, ich war direkt auf den ersten Seiten von der Sprache „geplättet“. Zum Beispiel betiteln sich die Freundinnen gegenseitig „Du bist eine Schlampe“, oder auch „Ich bin eine Hure“, so dass ich am liebsten das Buch zugeschlagen hätte. Dennoch weiß ich, dass mir die Geschichten von G.A. Aiken dennoch gefallen und habe weitergelesen. Und dann entwickelt genau diese Sprache eine Art „Eigendynamik“, und schließlich bemerkte ich sie nicht mehr, bzw. die Sprache ist ein Setting, eine Art Hintergrundmusik in dieser Geschichte.

Die Geschichte handelt von drei Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können. Sara, die vernünftige Rationelle, Miki das Genie und Angelina die Schönheit. Jede erhält ihre eigene Geschichte, in der deftige und auch harte Sexszenen nicht zu kurz kommen. Sara ist eine Gestaltwandlerin, ohne dass sie etwas davon wusste. Miki und Angelina sind „Vollmenschen“.

Der Erzählton ist humorvoll und flapsig. Nachdem ich mich an die Sprache gewöhnt hatte, musste ich oft während des Lesens auflachen. Die drei Freundinnen sich echt „cool“.

Das Buch enthält drei Bände der Wolf Diaries in einem: „Gezähmt“, „Besiegt“ und „Erlegen“. Mir hat ein Inhaltsverzeichnis gefehlt, welche Geschichte ab welcher Seite beginnt.

Gezähmt erzählt die Geschichte von Sara und Zach. Sara ist die Rationelle in dem Dreier-Freundinnen Gespann, die Vernünftige. Als Kind wurde sie und ihre Familie von Berglöwen angefallen, ihre Familie getötet, sie überlebte als einzige. Auf ihrem Bein und durch ihr Gesicht ziehen sich schreckliche Narben. Beschützt wird sie von nun durch eine Pflegefamilie, die Gestaltwandler sind. Sie können sich in Wölfe verwandeln. Sara wurde nie erzählt, dass sie diese Gabe ebenfalls hat. Als sie Zach kennenlernt, der sie mit seiner „Meute“ ebenfalls beschützen will, spüren sie sofort die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft. Sara wandelt sich von einer eher zurückhaltenden in eine starke selbstbewusste Person. Dieses Übermaß war mir nicht so ganz erklärbar, und somit das einzige störende in einer sonst schönen Geschichte.

Besiegt erzählt die Geschichte von Miki und Conall. Die nerdige und hochintelligente Miki will sich nur auf eine langfristige Beziehung einlassen. Conall, der sich in einen Wolf verwandeln kann, will zunächst das Gegenteil. Und dieses Katz und Maus Spiel zieht sich durch die ganze Geschichte. Nebenbei schreibt Miki an ihrer Dissertation, und so ist das Setting rund um ein Uni-Gelände angesiedelt. Auch Sara und Angelina tauchen kurz auf. Mir erschien der nerdige Charakter von Miki zu aufgesetzt, um glaubwürdig zu sein. Dennoch lässt sich die Geschichte gut lesen, der erste Band (Gezähmt) hat mich aber in Sachen Humor und Spannung mehr überzeugt.

Erlegen erzählt die Geschichte von Angelina und Nikolas. Angelina, die letzte der drei Freundinnen, die noch keinen Gestaltwandler/Mann fürs Leben gefunden hat und auch nicht will. Nikolas, der sich in einen sibirischen Tiger verwandeln kann, genießt sein Leben ebenfalls ohne Verpflichtungen. Der Auftakt dieser Geschichte ist sehr gut gelungen. Spannend, mitreißend und so süß, wie alle Gestaltwandler irgendwie sind. Aber auch etwas dekadent, als Angie mit Niks Kreditkarte loszieht und mal so 20000 Dollar auf einer Shopping Tour ausgibt. Gegen Ende zieht sich die Geschichte und wird auch ein wenig langatmig, weil nicht mehr viel passiert, die erotischen Szenen überwiegen.

In allen Teilen spielen wirklich alle Protagonisten wieder mit. So was mag ich total gerne, es ist praktisch das I-Tüpfelchen, wenn man von den anderen wieder hört oder auch deren Geschichte im Hintergrund weiterverfolgen kann. Oder wie sich bestimmte Marotten im Paar-Alltag (okay, Alltag gibt’s hier nicht) entwickeln.

Zunächst sprachlich, wie immer bei G.A. Aiken, gewöhnungsbedürftig, und dann wirklich witzig. Ich musste oft lachen. Die einzelnen Bände lassen sich schnell und einfach lesen, wobei mir der erste Band „Gezähmt“ am besten gefallen hat. Es sind Liebesgeschichten mit einer Prise Fantastik, es gibt Gestaltwandler die sich in Wölfe, Tiger, Löwen etc. verwandeln können. Erotische Szenen machen einen großen Anteil im Buch aus. Sie sind weniger romantisch als wirklich hart. Solche „harten“ Szenerien muss man lesen mögen.

Die Sprache und Ausdrucksweise ist oft in der Ausdrucksweise im unteren Slang-Niveau angesiedelt, und deshalb möchte ich vorab darauf hinweisen, dass diese schon sehr Geschmacksache ist. Normalerweise ist das auch nicht meine Lesewelt, vor allen die vielen harten Sex-Szenen, dennoch hat hier die Mischung gepasst. Es ist mal etwas anderes, als die immer gleiche Romantik.

Besonders gefallen hat mir die Idee von drei so verschiedenen Freundinnen, die zusammen halten, sich gegenseitig beschützen und durch dick und dünn gehen. Sara, Miki und Angelina sind drei wirklich „durchgeknallte“ Freundinnen, mit einer derben, harschen und teilweise „versexualisierten“ Sprache. Es gibt keine Tabus, alles wird angesprochen, mit brutaler Ehrlichkeit. Dennoch kann diese manchmal brutale Sprache nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Drei sich sehr mögen und füreinander kämpfen und töten würden.

Wer die „Dragons“-Reihe kennt und mag, der wird auch die Wolf-Diaries mögen.

Alles in allem: Mir hat es gefallen und ich habe die Geschichten an drei Tagen hintereinander „weggelesen“.

Reihenfolge Wolf Diaries:

Gezähmt

Band 1

Sara + Zach

Besiegt

Band 2

Miki + Conall

Erlegen

Band 3

Angelina + Nicholas

Gebändigt

Novelle

Irene + Niles

Mit dem Vergeben von Sternen war ich am rätseln, vier oder fünf? Vier Sterne hätte ich vergeben, weil die Geschichten doch manchmal ihre Längen hatten. Für fünf Sterne hat mich dann diese eigentlich schon niveaulose Sprache überzeugt, die aber an vielen Stellen witzig daher kommt. Und vor allem, diese derart „durchgeknallten“ Freundinnen, die man einfach mögen muss!

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