G. Raime

Bitte weiter so!

Warum nur hat sich G Raime (Jahrgang 1943 !)  nicht schon früher als zu seinem achtzigsten Geburtstag getraut, (siehe Vorwort des Autoren!) sein „spontan Ersonnenes“ uns „zum Nachlesen zu reichen“?  Dieses erste Buch aus seiner Feder ist derart gelungen, dass Lust auf mehr geweckt wird! Das Zitat  „Und spricht mein Werk bei Niemand an, ich selbst hab' dennoch Freude dran!“ am Ende der „Nachworte“ drückt zu unrecht eine heimliche Sorge des Autoren aus, denn sein Werk spricht an - und wie!

Dem im früheren Berufsleben „selbständig Schlossernden“ (siehe Autobiographie!) sind erstaunlich fein geschliffene Verse, Skizzen und Texte gelungen. Nie eintönig, immer abwechslungsreich, nicht nur inhaltlich, sondern auch im Versmaß, stets wechselnd zwischen witzig, geistreich und aufrüttelnd! Wünschen wir G Raime, dass er ein biblisches Alter erreicht und sich weiterhin gemäß der Nachworte „unter seinen Haaren die Gedanken kräuseln“, die er uns dann gerne wieder „um die Ohren hauen“ darf!                                   

Kürzlich, in unserer Stadtbibliothek, entdeckte ich es zufällig, eingeklemmt zwischen den fetten Klassikern alter Dichter, das Taschenbuch „Als ich meinen Geist los ließ ...“ von einem mir bis dato völlig unbekannten Autoren G Raime. Neugierig blätterte ich, stieß auf gut gefertigte Skizzen und begann zu lesen - las und las ...

Stellte es schmunzelnd an einen passenderen Patz irgenwo bei Erhardt und Co. zurück, dieses lustige aber auch tiefsinnige Buch mit den gefällig gereimten Versen, den schönen Gedichten und Zeichnungen. In Allen blitzt der Schalk und die Vielseitigkeit des Autoren auf, gerade auch in seinen treffenden Kommentaren und Weisheiten.

Habe gleich darauf beim Buchhändler um die Ecke ein Exemplar bestellt, ist nun in meinem Besitz und mehrfach ausgeliehen. Ergebnis: Wir sind uns einig, 5 Sterne sollen dazu beitragen, dass G Raime noch von Vielen, die gerne Humor voll gedichtetes lesen, entdeckt wird!

Wer hinter dem Busch auch Ringelnatz und Erhardt ließt, der sollte sich noch unbedingt G Raime greifen! Der treibt's ähnlich hintersinnig und witzig in „Als ich meinen Geist los ließ ...“.

Das „Strickmuster“ der Verse und Gedichte erinnert ein wenig an die erstgenannten Altmeister. Die leider, leider nur wenigen Zeichnungen sind dann jedoch anderer, aber ebenfalls gekonnter, gefälliger Machart. Mir gefällt das und eine Empfehlung ist es alle mal, dieses neue Taschenbuch!