G. Ulrich Großmann

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Lebenslauf

G. Ulrich Großmann studierte Kunstgeschichte, Europäische Ethnologie und Christliche Archäologie an den Universitäten Würzburg und Marburg. 1986-1994 Gründungsdirektor des Weserrenaissance-Museums Schloß Brake, Lemgo; seit 1994 Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Vorsitzender des internationalen Arbeitskreises für Hausforschung 1982 bis 2006. Gründungsvorsitzender der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern seit 1992. Stellv. Vorsitzender des Trägervereins Deutsches Burgenmuseum Veste Heldburg seit 2005. Präsident des 33. Internationalen Kunsthistorikerkongresses (CIHA) 2012, Präsident des CIHA (2012-2016). Forschungsschwerpunkte: Bauforschung, Burgen, Fachwerk, Städtebau, Architektur in Darstellungen der bildenden Kunst.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von G. Ulrich Großmann

Cover des Buches Die Welt der Burgen (ISBN: 9783406645105)

Die Welt der Burgen

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Erschienen am 13.09.2013
Cover des Buches Der allererste Struwwelpeter 1844 (ISBN: 9783936688764)

Der allererste Struwwelpeter 1844

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Erschienen am 01.05.2013
Cover des Buches Felsenburgen der Sächsischen Schweiz (ISBN: 9783795423032)

Felsenburgen der Sächsischen Schweiz

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Erschienen am 31.03.2010
Cover des Buches Kunstdenkmäler in Tirol (ISBN: 9783534166695)

Kunstdenkmäler in Tirol

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Erschienen am 01.08.2004

Neue Rezensionen zu G. Ulrich Großmann

Cover des Buches Die Welt der Burgen (ISBN: 9783406645105)
M

Rezension zu "Die Welt der Burgen" von G. Ulrich Großmann

Fachkundiger Führer durch Architektur, Zweck und Wandel der Burgen
M.Lehmann-Papevor 10 Jahren


 

Burgen sind die mit am häufigsten besuchten Stätten in Europa. Auch heute noch üben die teils noch imposanten, teils nur noch als Ruinen zu besichtigenden Bau- und Bollwerke eine ungebrochene Faszination aus, die sich mit einer abenteuerlichen, aufregenden, dunklen, aber auch innovativen Epoche der Geschichte verbindet.

 

In den letzte Jahren ist zudem die Kulturgeschichte der Burgen ein Schwerpunkt wissenschaftlicher Arbeit gewesen.

Großmann greift diese kulturgeschichtlichen Erkenntnisse in einem seiner Schwerpunkte mit auf und erläutert gründlich und fachkundig die Entstehung der Burgen, architektonische Besonderheiten, die verschiedenen Zwecke an verschiedenen Orten, führt ein in das alltägliche Leben in und um die Burg („verteidigungsfähige Wohnplätze eines Herrschers) herum und eröffnet ebenfalls Blicke in die soziale Struktur des Mittelalters, in Stand und Wesen der Burgherren (Burgen stellte in der frühen Neuzeit vor allem einen eigenen Rechtsbezirk dar unter (fast) absoluter Herrschaft des jeweiligen Burgherren).

 

Wie allein schon die Übersichtskarte des Buchdeckels zeigt, ergibt sich ein mannigfaltiges Forschungsfeld. Von Eifel und Taunus an zieht sich ein dichtgedrängtes Feld von Burgen bis ins Erzgebirge und Feddersen Wierde hinauf, nach Norden hin stark ausdünnend. Schon also die Konzentration von Burgen zwischen Taunus und Harz ein beredtes Zeugnis über den Schwerpunkt damaligen Lebens ablegt.

 

Wobei Großmann zunächst sich der Definition zuwendet, was eigentlich eine Burg genau ist und schon hier sehr differenzierte Befunde vorlegt. Bei weitem nicht alle Burgen waren von „Herren“ bewohnt. Die Quantität an Burgen des frühen Mittelalters, die längst nicht mehr aufzufinden sind, überrascht. Der Übergang von der „Burg“ zum „Schloss“  (und damit das Ende des Burgenbaus) ist fließender, als gemeinhin angenommen. Wobei der „Besitzer“ klare Rückschlüsse auf die Bauart der Burg zulässt (und umgekehrt).

 

Anregend zu lesen und sehr informativ bieten sich daher schon zu Beginn der Lektüre die vielfachen Unterscheidungen dar. Königsburgen, Kaiserburgen, Pfalzen, Bischofsburgen, Ordensburgen, Klosterburgen, Herzogsburgen, Ministerialenburgen, je nachdem, in welcher Funktion der Burgherr stand und in welcher Funktion dieser die konkrete Burg nutzte, hat sich dies architektonisch niedergeschlagen. So kann von der Architektur natürlich ebenfalls auf den Burgherren und den (im Lauf der Zeit sich auch wandelnden) Zweck der jeweiligen Anlage zurückgeschlossen werden.

 

Über ein Jahrtausend hinweg spiegelt sich im Burgenbau und im Betrieb von Burgen jeweils auch die soziale Lebensweise der mittelalterlichen Ständegesellschaft wieder, wie Großmann ausführt. Mit dem Adel an der Spitze, der sowohl selbst in (entsprechenden) Burgen lebte, als vor allem seinen Vasallen das Recht zur Sicherung ihres anvertrauten Besitzes zusprach. In der Breite somit vorrangig waren die Vasallen die eigentlichen Bauherren der vielen Burgen.

 

Selbstverständlich schlagen sich auch die Epochen der Entwicklung auf die Architektur der Burgen nieder. Diese wird im Buch ausführlich beschrieben. Burgen des frühen Mittelalters stellen sich im Grundriss und in der Ausführung völlig anders dar als der Burgenbau der Neuzeit (Renaissance und Barock).

 

Informativ und mit vielfachen Blickwinkeln führt Großmann somit sachkundig in die Welt der Burgen und der Burgenforschung (der er einen eigenen Hauptteil im Buch widmet) ein.

 

Konzentriert bietet er damit dem Leser einen umfassenden Einblick in die Welt der Burgen. Mit vielen Illustrationen versehen gelingt es ihm auf diese Weise, dem interessierten Leser vielfache Fakten an die Hand zu geben, mit welchen Burgen in ihren dann konkreten Besonderheiten gut erfasst werden können.

 

Dies ist keiner der oft üblichen einfachen Bildbände oder der einfachen Beschreibungen für vielleicht eher jugendliche Leser, sondern eine zusammenfassende Darstellung des aktuellen Standes der Burgenforschung der Geschichte, Architektur, des „Sitzes im Leben“, der Bewohner, der sozialen Struktur, der Funktion und der weiteren Entwicklung der Burgen durch die Zeit hindurch. Eine Lektüre, die sich lohnt.

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