Gabor Maté

 4,5 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. Gabor Maté ist ein international renommierter Arzt aus Kanada, Autor und Experte für die Themen Sucht, Stress und kindliche Entwicklung. Seine Bücher sind alle samt Bestseller und in über 25 Sprachen übersetzt. Gabor Maté ist weltweit vernetzt und als gefragter Redner tätig. Seine Arbeit und sein Lebenswerk wurden in der preisgekrönten Dokumentation »The Wisdom of Trauma – Der weise Schmerz der Seele« filmisch festgehalten.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gabor Maté

Neue Rezensionen zu Gabor Maté

Cover des Buches Vom Mythos des Normalen (ISBN: 9783466347988)
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Rezension zu "Vom Mythos des Normalen" von Gabor Maté

Fachbuch eines Arztes - Normal, was ist das schon?
Sternenstaubvor 3 Monaten

Das Buch wurde mir empfohlen und zuvor kannte ich den renommierten kanadischen Autor und Arzt Dr. Gabor Maté nicht. Er ist Experte auf den Gebieten der kindlichen Entwicklung, der Sucht und des Stresses. Schon die Einleitung hat mich abgeholt. Denn in dieser wird schon einmal grob umrissen was es mit dem Mythos des Normalen auf sich hat. Auch gefiel mir das er seinen Bruder Daniel Maté nicht nur erwähnt, sondern ihm auch dankt, für seine Hilfe bei diesem Buch. Das Werk ist ziemlich umfassend und mit über 600 Seiten auch ein ganz schöner Brocken. Allerdings liest es sich erstaunlich leicht und verständlich für ein Sachbuch. Die Fallbeispiele untermauern oft die jeweiligen Themen bzw. Unterthemen. Es kommen natürlich auch viele andere Fachmenschen u.a. in Zitierungen zu Wort. Manche Themen sprachen mich sehr gut und direkt an, andere eher weniger, aber auch das empfinde ich als normal. ;) Interessiert war ich z.B. an der Thematik Stress & Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose. Welches eines gewissen Zusammenhanges entbehrt. Des weiteren auch das vielseitige Thema Sucht, das oftmals sehr vereinfacht dargestellt wird. Empfand ich hier, als sehr interessant und aussagekräftig. Als Fazit gibt der Autor keine allgemeingültige Lösung an, was ich als authentisch und ehrlich empfand. Er spricht sich noch einmal für den Weg der Ganzheit aus. Nach der verständlicherweise längeren Lektüre, habe ich teilweise neue Einblicke erhalten und fühle mich auch etwas verstandener in meinen eigenen Ansichten. Mittlerweile habe ich das Buch einer Freundin weiter gereicht. :) 


"Niemand ist seine Krankheit und niemand hat sie sich selbst angetan, weder bewusst noch absichtlich noch schuldhaft. Krankheit ist eine Folge von generationsübergreifendem Leid, von sozialen Bedingungen, von kultureller Konditionierung, von Kindheitstraumata, von einer Physiologie, die die Hauptlast der Belastungen und der emotionalen Geschichte eines Menschen in Wechselwirkung mit seiner physischen und psychischen Umgebung trägt. Sie ist häufig ein Ausdruck tief verwurzelter Persönlichkeitszüge, ja. Aber diese Persönlichkeit ist ebenso wenig das, was wir sind, wie die Krankheiten, für die sie uns anfällig machen."


"Trauma ist, wenn wir nicht gesehen und verstanden werden." Bessel van der Kolk


"Was als normal und natürlich gilt, wird also nicht durch das bestimmt, was gut für den Menschen ist, sondern durch das, was von ihnen erwartet wird - welche Eigenschaften und Haltungen dazu dienen, die kulturelle Ordnung aufrechtzuerhalten. Diese werden als menschliche Natur verankert, während Abweichungen als anormal angesehen werden."


Das Werk wurde von Annegret Hunke-Wormser und Elisabeth Möller-Giesen ins Deutsche übersetzt.

Cover des Buches Vom Mythos des Normalen (ISBN: 9783466347988)
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Rezension zu "Vom Mythos des Normalen" von Gabor Maté

Was ist eigentlich dieses "normal"?
lunau-fantasyvor 7 Monaten

Als mir mein Freund kürzlich von diesem Buch erzählt hat, war ich sogleich interessiert. Schon seit ich denken kann merke ich, dass ich nicht in das Bild einer gesellschaftlich "normalen" Person passe. Die Thematik von Dr. Gabor Maté spielt genau darauf an und somit zog das dicke Buch bei mir ein.
Ich muss sagen, normalerweise tue ich mich mit Sachbüchern wirklich schwer. Schon 150 Seiten sind mir manchmal zu viel, weil sie anstrengend zu lesen ist. Und nun? Nun hatte ich ein fast 700 Seiten Werk hier liegen, das gelesen werden wollte. Und das tat ich.
Zugegeben, ich konnte nicht jeden Tag so viel schaffen, wie ich wollte, da das Buch für unterwegs einfach zu dick und schwer ist. Aber ich nahm mirzuhause immer wieder Zeit dafür, las es morgens beim Frühstück, in den Pausen von der Arbeit oder Abends im Bett. Ausgestattet mit Textmarker und Zetteln begann ich meine Lesereise - und wurde nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist wirklich angenehm zu lesen und auch wenn viel wissenschaftliche Aspekte dabei sind oder Anekdoten aus dem Leben von Maté oder anderer Leute, so kam ich doch zügig durch. Es langweilte mich nicht und es strengte mich nicht so an wie sonst. Das Thema begann mich mehr und mehr zu interessieren. Zu vielen Bereichen hatte ich bereits eine eigene Meinung oder Vorahnung, die sich durch Matés Worte schließlich bestätigte. Plötzlich fühlte ich mich verstanden und - was noch wichtiger ist - ich bekam Erklärungen.


Seit einigen Jahren geht es mir gesundheitlich immer schlechter. Eine Diagnose folgt auf die nächste und mit einigen muss ich den Rest meines Lebens leben. Doch Maté machte mir eines klar: Ich habe es möglicherweise selbst in der Hand die Ausbreitung abzubremsen. Außerdem gab er mir eine entscheidende Information - eine mögliche Ursache für all die Probleme. Und obwohl ich es selbst vorher nicht glauben wollte, bestätigte er mit seinen Worten meine eigene Vorahnung. Der Auslöser war emotionaler Stress.

Wie bereits gesagt fühlte ich mich beim Lesen des Buches verstanden. In einem Kapitel mehr als in dem Anderen. Aber Maté schaffte noch etwas anderes. Er zeigte mir einen Blick auf mein bisheriges Leben und was sich verändern kann, wenn ich in Zukunft etwas anders mache. Allem voran nicht mehr zu versuchen jedem zu gefallen und in die Gesellschaft zu passen. Denn die Gesellschaft ist alles andere als gut und richtig. Was uns Politik und Co. als Normal vorschreiben ist schlicht und ergreifend nicht mehr als eine Lüge. Ein Mythos. Eine Folge von Traumata und emotionalem Stress der Menschen, die unsere Gesellschaft vorgeben. Und da gehöre ich nun einmal einfach nicht rein - nicht, ohne mich selbst zu verlieren und krank zu machen.

Ich glaube, das dieses Buch einigen Menschen wichtige Infos geben kann. Auch wenn man manches vielleicht schon vorher wusste, es hier auf diese Art zu lesen hat einen nochmal ganz anderen Effekt. Für ein so dickes Buch - und dann auch noch ohne Geschichte - habe ich das Buch quasi verschlungen. Und es wird sicherlich nicht das letzte Buch dieses Autors gewesen sein, welches ich lese.

Absolute Empfehlung.

Cover des Buches Vom Mythos des Normalen (ISBN: 9783466347988)
B

Rezension zu "Vom Mythos des Normalen" von Gabor Maté

Normal ist nicht automatisch gut und natürlich
belanaherminevor 8 Monaten

Inhalt

Was als normal gilt, muss noch lange nicht gesund und natürlich sein. Es ist das Anliegen der Autoren, dies in ihrem Buch nachzuweisen und Wege aufzuzeigen, wie wir zu mehr Gesundheit und Natürlichkeit gelangen können.

Nach einer Einleitung in das Buch ist der Stoff in 5 Teile mit insgesamt 33 Kapitel unterteilt. Dabei geht es um die vernetzte Natur des Menschen (im Gegensatz zum gepredigten Individualismus), um (ungute) Einflüsse auf die menschliche Entwicklung, um die Begriffe "normal" und "anormal", darum, wie uns unsere Kultur/Gesellschaft krank macht und um Wege zur Ganzheit und damit heil-Werdung.

Am Ende des Buches finden sich Anmerkungen und weiterführende Literaturhinweise, die ca. 10 % des Buches ausmachen, sowie ein Register zur besseren Orientierung im Buch.

Subjektive Eindrücke

Das Buch ist ein eindringlicher Appell, unsere Vorstellungen davon, was wir als normal empfinden, sehr genau zu überprüfen. Als normal wird meist das bezeichnet, was für die meisten Menschen zutrifft. Das muss nun aber wirklich nicht immer positiv und/oder natürlich sein. Man denke nur an das steigende Durchschnittsgewicht der Bevölkerung in vielen Ländern.

Die Texte sind durchweg interessant geschrieben und lassen sich auch ohne medizinische Fachkenntnisse gut verstehen. Viele Beispiele unterstützen das Verständnis und machen das Buch fast schon zu einer kurzweiligen Lektüre. Die logischen Argumentationen sind gut nachvollziehbar und mit Quellen untermauert.

Hin und wieder hat mich ein Satzbau oder auch mal ein fehlendes Wort ein wenig stolpern lassen.

Besonders wichtig finde ich die Hinweise dazu, wie wir ganz/heil werden können. Dabei steht im Mittelpunkt die Untrennbarkeit von Körper und Geist, der wieder mehr Beachtung zu schenken ist.

Fazit

Interessant zu lesen mit vielen Anregungen, die eigene Situation und Einstellung zu überdenken.

Weitere Rezensionen von mir gibt es  unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

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