Laura Baroncelli wird von ihrem Mann nach Strich und Faden betrogen. Als sie seinem Doppelleben auf die Spur kommt, stirbt er bei einem Autounfall. Sie selbst ist Ende vierzig und blickt nun auf eine Ehe voller Lügen und Täuschungen zurück. Was macht das Leben noch für einen Sinn? Sie beschließt dem ihren ebenfalls ein Ende zu setzen. Während sie versucht das Vorhaben in die Tat umzusetzen, entdeckt sie einen mysteriösen Fußabdruck. In ihrer Verwirrung verschiebt sie ihren Selbstmord auf später.
Der Schreibstil von Gabriel Osmonde erzeugt eine besondere Stimmung, welche den Leser förmlich in das Leben von Laura Baroncelli hineinzieht. Auf der einen Seite wirkt die Protagonistin naiv, auf der anderen Seite steht ihr klarer Geist, der in detektivischer Kleinstarbeit Geschehnisse und Menschen analysiert. Eigentlich ist es unfassbar, dass sie dem jahrelangen Betrug ihres Ehemannes nicht auf die Schliche gekommen ist. Der Leser erahnt warum, Laura leidet an einer tiefen Unsicherheit, schämt sich ihres fülligen Körpers und hält sich im Grunde für nicht liebenswert. Der mysteriöse Fußabdruck wird sie eines besseren belehren.
Eine wunderbare Geschichte, deren Geschehnisse für mich nicht vorhersehbar waren, so dass ich voller Spannung den weiteren Verlauf erwartete. Die Sprache, welche philosophische Betrachtungen und beobachtende Tiefe vereinte, bereitete mir großes Lesevernügen. Laura, die betrogene Ehefrau, entpuppte sich als mutige Witwe. Sie scheute sich nicht, an Wunder zu glauben und rettete dadurch ihr Leben. Sie wuchs mir ans Herz.
Eine unvorhersehbare Geschichte ...