Ein Buch das ich erst mal sacken lassen muss. @gabriel_tallent lässt in seinem Debütroman MEIN EIN UND ALLES eine unheilverbreitende Atmosphäre entstehen, die wie ein Damoklesschwert über dem Kopf des Lesers schwebt und jedes noch so kleine Fünkchen Hoffnung im Keim zu ersticken droht. Mit Turtle hat der Autor eine ungewöhnliche, Heldin geschaffen, die sich mutig den Widrigkeiten entgegenstellt, die ihr das Leben in Gestalt ihres Vaters beschert hat. Eine grandiose, spannende Geschichte, die zugleich erschüttert und bewegt. Absolut lesenswert!
Gabriel Tallent
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Mein Ein und Alles
Mein Ein und Alles
My Absolute Darling
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Rezension zu "Mein Ein und Alles" von Gabriel Tallent
Martin Alveston lebt allein mit seiner Tochter Julia, genannt „Turtle“ in einem Blockhaus am Rand der Zivilisation bzw. der Wildnis, je nachdem, aus welcher Richtung man es sieht.
Martin verkörpert das gesammelte Klischee des US-amerikanischen Asozialen: Säufer, Waffennarr, Prepper, weiß und kann alles besser, scheißt auf Autoritätspersonen (abgesehen von sich selbst). Seine ideale Vorstellung von Kindererziehung beschränkt sich auf Schießtraining seiner 14-jährigen Tochter seit deren 6. Geburtstag, physischer und psychischer Misshandlung. Schulbildung wird toleriert, mehr aber auch nicht. Turtle wächst mit den Überzeugungen ihres Vaters auf, beginnt diese jedoch zu hinterfragen, als sie anderen Menschen begegnet (ihrer Lehrerin, Mitschülern, anderen Teenagern).
Den Erzählstil empfand ich als anstrengend und unangenehm zu lesen. Endlos wirkende, verwirrende (innere) Monologe wechseln sich ab mit detaillierten und poetisch anmutenden Natur-Beschreibungen. Diese stehen im erschreckenden Gegensatz zu den Formulierungen, Beschimpfungen und Dialogen zwischen den Protagonisten und deren Gedanken.
Ich habe mich durch das Buch gekämpft in der Erwartung, dass es eine Art Wendung gibt. Diese kam zwar zu Stande, jedoch im negativen Sinn anders als ich vermutet hätte. Wer dieses Buch bereits in Besitz hat und nach den ersten Kapiteln nur noch wissen möchte, wie es endet, sei empfohlen die letzten drei Kapitel zu lesen. Alles dazwischen ist inhaltlich vernachlässigbar.
Fazit: nichts für mich.
Rezension zu "Mein Ein und Alles" von Gabriel Tallent
An sich ein gutes Buch mit einer interessanten Thematik, die einem einen tiefen Einblick verleiht, in die Gefühlswelt von Menschen, die in toxischen zwischenmenschlichen Beziehungen feststecken. Es ist nicht alles schwarz-weiß auf der Welt, daher ist es teilweise gut nachvollziehbar warum die Protagonisten ihren gewalttätigen, aber auch liebenden Vater, nicht den Rücken kehrt. Später bewegt sich die Waagschale stark zum Negativen, aber sie fühlt sich gezwungen, ja fast schon genötigt, bei ihm zu bleiben, da sie weiß, dass er ihre Entscheidung woanders hin zu gehen nicht akzeptieren würde und sie mit schlimmen Konsequenzen und lebenslanger Angst rechnen müsste. Am Ende, inspiriert von neuen positiven Kontakten zu anderen Menschen, befreit sie sich mit Gewalt aus ihrer misslichen Lage.
Leider bin ich vom Ende etwas enttäuscht, da die Protagonistin als seelisches Wrack und nicht als tapfere selbstbestimmte junge Frau dargestellt wird. Ebenfalls fand ich am Schluss (wo so viele zahlreiche bedeutende Fragen offen geblieben sind) manche belanglose Beschreibungen wie z. B. die Einführung einer neuen Figur (einer Katze) völlig deplatziert.
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch!
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Der Penguin Verlag verlost 15 Exemplare von Gabriel Tallents Roman Mein Ein und alles!
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