Rezension zu "Tijuana Blues" von Gabriel Trujillo Muñoz
Muñoz hat die treffendste Rezension zu seinem Büchlein mit vier mexikanischen Kriminalgeschichten eigentlich selbst schon geschrieben. In der am Schluss des Buches angehängten Beschreibung der Wurzeln von Miguel Angel Morgado, seinem Helden, charakterisiert er nicht nur diesen, sondern das Grenzland zu den USA mit seiner Gegenwart und Vergangenheit - und vermutlich auch sich selbst. Kein Wunder, dass deshalb die mexikanischen Grenzorte Mexicali, wo Muñoz geboren ist, und Tijuana im Mittelpunkt aller vier Geschichten stehen, selbstverständlich neben den Menschen, die dort leben und gelebt haben. Um die, die dort gelebt haben und auf unaufgeklärte Weise ums Leben gekommen sind, nimmt sich Morgado an. Ein Rechtsanwalt-Detektiv mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, dem er, wenn es sein muss, selbst Geltung verschafft. Der Leser nimmt aus den Geschichten daher eine Art „blues“hafter Stimmung mit, die ihn an das Bild Blaise Pascals von der durch den Rhein getrennten unterschiedlichen Gerechtigkeit erinnert.