Rezension zu "Nachts kommt die Angst" von Gabriela Gwisdek
Inhalt
Alexandra hofft in einem kleinen Dorf in der Uckermark, zur Ruhe zu kommen.
Das alte marode Haus, das sie gemietet hat, wird von den Bewohnern des Dorfes allerdings als Spukhaus bezeichnet.
Nachts hört sie Schritte auf dem Dachboden und dann erfährt sie, dass ihre Vormieterin spurlos verschwand und fünf weitere Frauen in der näheren Umgebung getötet wurden.
Sie freundet sich mit Harris, dem Dorfpolizisten an, traut ihm aber nicht so recht und als Theresia, die Dorfkellnerin getötet wird, häufen sich die Warnungen an Alexandra, ihre Sachen zu packen und den Ort schnellstens zu verlassen.
Meinung
Meiner Meinung nach dürfen auch Psychothriller gut und gerne mal klischeebehaftet sein solange sie spannend und unheimlich sind.
Spannung und eine gute unheimliche Atmosphäre erhoffte ich mir nach dem Lesen der Inhaltsangabe und hatte beim Einstieg der Geschichte, die gleich zu Beginn schon den ersten Tatort beschreibt, ein recht gutes Gefühl.
Ich mein, ein altes marodes Spukhaus, verschlossene Einwohner und ein Serienmörder, das klingt eigentlich ja vielversprechend, oder?
Eigentlich!
Leider verließ mich dieser Eindruck je mehr ich in die Handlung eintauchte, die von der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt wird.
Die anfängliche Spannung und unheimliche Stimmung flaute während des Lesens immer weiter ab und die ersten Vorahnungen auf den Ausgang der Geschichte wurden mehr und mehr bestätigt.
Dies wäre für mich eventuell gar nicht so problematisch gewesen aber leider flaute auch mein Interesse an den Figuren ab.
Obwohl die Ich-Perspektive ja oft den Vorteil hat, die Hauptfiguren für den Leser persönlicher erscheinen zu lassen, klappte dies in diesem Fall überhaupt nicht.
Alexandra sowie alle anderen Figuren blieben für mich distanziert und farblos.
Klischees hin oder her, ihre Beschreibungen fand ich auch völlig überzogen.
Ob nun die Hauptfigur, ihre Freundin oder auch der Dorfpolizist, sie alle wirkten entweder zu berechenbar oder eben auch völlig übertrieben und unlogisch.
Auch die Ermittlungsarbeit, die immer wieder in Leere läuft, und die eingefügte Romanze passte in meinem Augen einfach nicht zusammen und wirkte völlig unlogisch.
Aufgrund der geringeren Seitenzahl und weil mich der erste Thriller „Die Fremde“ vor Jahren mal überzeugen konnte, wollte ich dem Buch allerdings dennoch eine Chance geben und zumindest herausfinden, ob sich mein Verdacht zum Ende hin tatsächlich bestätigt.
Dem war dann auch so und mir fehlte der Überraschungsmoment.
Leider gab es dann zum Abschluss dieser Geschichte auch noch verwirrende Szenen und so war ich dann froh, diese Geschichte endlich beenden zu können.
Fazit
„Nachts kommt die Angst“ konnte mich leider nicht überzeugen.
Die Inhaltsangabe machte mir Hoffnung auf eine gute unheimliche Geschichte, die allerdings meine Erwartungen absolut nicht erfüllen konnte.
Es waren mir im Laufe der Handlung einfach zu viele unlogische Szenen und auch die Figuren waren mir zu farblos und nicht authentisch genug.