Svea und Daniel wollen auf einer kleinen Ostseeinsel einen Neuanfang wagen und dort eine eigene Buchhandlung eröffnen. Auf so einer kleinen Insel herrscht jedoch ein ganz eigener Rhythmus – und ganz eigene Regeln. Die Bewohner beobachten alles Neue erst einmal kritisch und zurückhaltend. Wie sich dann doch erste zarte Beziehungen zwischen den Inselbewohnern und den Neuankömmlingen entwickeln, davon erzählt dieses Buch von Gabriela Jaskulla.

Zunächst muss ich sagen, dass ich mir aufgrund des Klappentextes andere Vorstellungen von der Geschichte gemacht habe. Und ich gebe auch zu, dass ich mir in der ersten Hälfte des Buches etwas schwer getan habe. Mit der für mein Empfinden erst mal „kantigen“ Erzählung, mit den Protagonisten, mit denen ich lange nicht warm wurde, und ich konnte absolut nicht einschätzen, „wohin die Reise geht“. Aber genau das ist es wohl, was die Autorin beabsichtig hat – die Geschichte ist wie ein „Herumgehen“ auf der Insel, wie sie selbst erklärt. Man ist Beobachter, schnappt hier und dort etwas auf. „Man begegnet sich, man verliert sich, man trifft sich erneut.“

Im zweiten Teil des Buchs hat es mich dann aber doch gepackt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht mit Svea und Daniel, mit der kauzigen, herzensguten Elsbeth, mit Julia und ihrer Familie, mit Jeanette und Madsen. Und da ist auch diese geheimnisvolle Gestalt, der Vogelmann, über den ich hier aber nicht zu viel verraten will. Plötzlich konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Was mich von Anfang an beeindruckt hat, war der besondere Schreibstil der Autorin. Fast schon poetisch schreibt sie, und manche Sätze muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen.

Mein Fazit: Eine Geschichte, die Durchhalten belohnt, zum Nachdenken anregt und etwas Geschwindigkeit aus dem Leben nimmt – und sei es nur für ein paar schöne Lesestunden.