Cover des Buches Die gefallene Schneekönigin (ISBN: 9783906847009)
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Rezension zu Die gefallene Schneekönigin von Gabriela Kasperski

Solide Unterhaltung ohne Überraschungen

von Aglaya vor 7 Jahren

Rezension

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Aglayavor 7 Jahren
Eine ältere Dame wird am Greifensee ermordet. Zita, eine Freundin der tatverdächtigen Schwiegertochter des Opfers, versucht, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen.

Die Geschichte wird aus der Sicht eines allwissenden Beobachters erzählt, der Fokus liegt dabei in erster Linie auf den beiden Protagonisten Zita und Meier, zwischen denen es schon gleich zu Beginn knistert. Meier war mich gleich sympathisch, wenn auch etwas bieder (in der Schweiz nennen wir es „bünzlig“), während ich mit Zita etwas Mühe hatte. Klar, sie ist mutig und setzt auch ihren Willen durch, aber genauso ist sie ziemlich verlogen, wenn es um ihren Vorteil geht. Sie stiftet andere Personen zu falschen Zeugenaussagen an, um eine Freundin zu retten, von deren Unschuld sie überzeugt ist. Wenn sie aber unschuldig ist, dann müsste sie ja wohl auch kein falsches Alibi nötig haben, oder? Auch den Betreuer ihrer Abschlussarbeit an der Uni lügt sie an wie gedruckt, weil sie es schlicht nicht schafft, mal den Finger aus dem A… zu ziehen und sich an die Arbeit zu setzen. Nicht wirklich positive Eigenschaften in meinen Augen, und ich fand diese Nebenhandlung auch nicht amüsant, sondern eher nervig.

Die Geschichte ist aus mehreren Handlungssträngen aufgebaut, die sich zwar lose berühren, aber eigentlich unabhängig voneinander bleiben. Da der Strang um Marie und Elias nur ab und zu mal erwähnt wird, fiel es mir oft schwer, wieder in diesen hineinzufinden. Ebenfalls etwas verwirrend fand ich die grosse Anzahl an Figuren, die oft nicht viel mehr als ein blosser Name blieben und für mich darum schwierig zu unterscheiden waren. Der Haupthandlungsstrang ist linear aufgebaut, bietet solide Krimiunterhaltung, aber kaum Überraschungen. Im Zentrum des Buches steht schlussendlich weniger der Kriminalfall, sondern mehr die Beziehungen der Dorfbewohner untereinander.

Der Schreibstil der Autorin Gabriela Kasperski war für mich flüssig lesbar, aber als Schweizerin bin ich bei diesem Buch klar im Vorteil. Die Autorin verwendet viele Helvetismen und schweizerdeutsche Ausdrücke, die Nicht-Schweizer in ihrem Lesefluss wohl regelmässig ins Stocken bringen. Eine Kapiteleinteilung hat mir auch gefehlt, da ich gerne noch ein Kapitel fertiglese, bevor ich das Buch zur Seite lege. Das ist hier nicht möglich, nahtlos reihen sich die Abschnitte aneinander.


Mein Fazit

Solide Unterhaltung ohne Überraschungen
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