Cover des Buches Wie ein Falke im Wind (ISBN: 9783401021263)
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Rezension zu Wie ein Falke im Wind von Gabriele Beyerlein

Rezension zu "Wie ein Falke im Wind" von Gabriele Beyerlein

von mabuerele vor 12 Jahren

Rezension

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mabuerelevor 12 Jahren
Konrad von Freienfels lebt am Hofe seines Bruders Hartmann. Ihr Vater ist in den Wirren des letzten Kreuzzugs verschollen. Da Konrad zum Ritter nicht geeignet scheint, muss er Latein lernen. Er soll einmal als Kleriker dienen. Keiner hat ihn gefragt, ob er das wirklich will. Wissen wurde in der damaligen Zeit eingeprügelt. So hasst Konrad das Lernen. Da erscheint auf der Burg der Sänger Oswald von Finkengrund… Der Roman erzählt für jugendliche Leser vor historischen Hintergrund das Leben des Konrad von Freienfels und damit gleichzeitig die Geschichte von der Entstehung der ersten Niederschrift des Nibelungenliedes. Die historischen Fakten sind exakt recherchiert und geschickt in die Erzählung eingebettet. Gleichzeitig werden immer wieder Parallelen gezogen zwischen der Gegenwart Konrads und dem Geschehen im Nibelungenlied. Sehr gut wird dabei vermittelt, dass jede Heldenverehrung, die auf Kampf und Macht beruht, zu Tod und Trauer führt. Leidtragende sind oft Unschuldige. Freunde werden gezwungen, gegeneinander zu kämpfen. Durch Verrat wird aus Liebe Hass. Diese Zusammenhänge werden mit einfachen Worten, aber an konkreten historischen Beispielen aufgezeigt. Im Nibelungenlied war es der Untergang der Burgunder durch Krimhilds Hass, in Konrads Zeit die Eroberung von Konstantinopel. Mit letzterem wurde der Kreuzzug zur Farce, denn die Kreuzritter kämpften gegen die eigenen Glaubensbrüder. Konrad von Freienfels entsprang der Phantasie der Autorin, doch der Verlauf der Geschichte könnte sich so zugetragen haben. Kurze Kapitel, aussagekräftige Dialoge und Protagonisten, die klar charakterisiert wurden, sind die Grundlage dafür, dass sich das Buch zügig lesen lässt. Es gibt keine Schwarz-Weiß-Malereien. Die Handelnden sind Menschen mit Vorzügen, aber auch Fehlern und Schwächen. Und sie sind in die Zwänge ihre Zeit eingebunden.
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