Rezension zu Das Orangenmädchen von Gabriele Haefs
Rezension zu "Das Orangenmädchen" von Gabriele Haefs
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Eigentlich bin ich ja ein großer Gaarder-Fan, doch dieses Buch fand ich enttäuschend. Zugegeben, es gab ab und zu auch nette Lesemomente, aber im Großen und Ganzen habe ich mir wirklich mehr erhofft… Der Vater, der Georg diesen Brief schreibt, ist irgendwie … merkwürdig. Ich weiß ja nicht, wie ihr es seht, aber ich finde es nicht gerade “romantisch”, sondern vielmehr beängstigend, wenn ich mir vorstelle, dass ich einen fremden Menschen in der Bahn treffen würde, der sich daraufhin (“Liebe auf den ersten Blick” usw.) veranlasst fühlt, mich zu umarmen, und mir von nun an permanent “nachsteigt” … irgendwie eher psychotisch als melancholisch-schön, oder? Auch wenn sich später herausstellt, dass das Orangenmädchen wusste, wer der Vater war … trotzdem seltsam. Es war jetzt auch nicht sonderlich überraschend, als offiziell herauskam, wer das Orangenmädchen ist... Die Idee der Geschichte ist nett, aber die Umsetzung für mich nicht gelungen … Gerade zum Ende hin drückt mir Gaarder zu sehr auf die Tränendrüse … Ja, der Vater wird sterben, die Nachricht kam an … Das muss man nun nicht noch 700x erwähnen, in der Hoffnung, irgendwo zeigt sich ein Tränchen… Also es ist (leider) wirklich kein Lese-Muss. Die Ausdrucksweise nervte mich an vielen Stellen einfach nur, das Buch quillt fast über vor lauter übertriebenen Gedankengängen (bspw. die Ideen, was die junge Frau mit ihrer Orangen-Tüte anstellen könnte…) und oft habe ich mir überlegt, rein von der Schreibweise des Briefes her – für wie blöd hält er seinen (zum Lesezeitpunkt) mind. 12-jährigen Sohn? Ich fand die Geschichte weder sonderlich mitreißend, noch war ich tief berührt … Schade, schade, schade. Potenzial hätte die Grundidee der Handlung auf alle Fälle gehabt. Ich kann nicht mehr als zwei Sterne vergeben.