Gabriele Leupold

Lebenslauf

Gabriele Leupold, 1954 geboren, übersetzte u. a. Ossip Mandelstam, Michail Bachtin, Boris Pasternak, Andrej Platonow und die Werke von Warlam Schalamow. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Paul-Celan-Preis, den Johann-Heinrich-Voß-Preis, den Hieronymus-Ring und den Jane Scatcherd-Übersetzerpreis 2018 der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Gabriele Leupold

Cover des Buches Die Baugrube (ISBN: 9783518425619)
S

Rezension zu "Die Baugrube" von Andrej Platonow

Der Untergang durch die Utopie
sKnaerzlevor 7 Jahren

Sowjetunion, 1929/30. Eine kleine Baubrigade soll die Baugrube für das gemeinproletarische Haus für die lichte Zukunft bauen. Sie alle können die Formeln nachbeten, mit denen in der stalinistischen Bürokratensprache die lichte kommunistische Zukunft beschrieben wird, aber sie alle sind bedrückt und traurig, weil sie ahnen, dass sie diese Zukunft nie erreichen werden. Allerdings merkt man beim Lesen, dass sie einfach brutal ausgebeutet werden, sie erhalten weder eine gute Unterkunft noch ausreichend zu essen. 


Die Szene wechselt aufs Dorf, wo in apokalyptischen Bildern die Kollektivierung derLandwirtschaft vorgeführt wird. 

Das Buch schildert die Sowjetunion in den Anfangsjahren der Stalinära, aber der historische Hintergrund wird in symbolische Bilder umgesetzt, die man nur versteht, wenn man die Ereignisse kennt.

Die Sprache mischt Versatzstücke aus kommunistischen Utopien und Bürokratensprache, die von den Protagonisten nur schlecht und falsch verwendet wird. Daran vor allem wird ihre Unterdrückung deutlich.

Die Lektüre ist nicht einfach. Manchmal wird es zu wuchtig, manchmal zu verzweifelt und immer muss man sich beim Lesen sehr konzentrieren, weil jeder Satz voller Bedeutung steckt.

Worterklärungen, eine Kurzbiographie und ein Nachwort helfen aber, den Roman zu verstehen.

Cover des Buches Dreckskerl (ISBN: 9783518418840)
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Rezension zu "Dreckskerl" von Wojciech Kuczok

Eine humorvolle Groteske
Beaglevor 12 Jahren

Vor dem Krieg waren sie eine angesehene Familie, hatten Geld und der Urgroßvater baute ein Haus für mehrere Generationen und es waren sogar Zimmer für die Bediensteten vorgesehen. Doch nach dem Krieg, als Deutschland Polen zwar siegreich aber dennoch verwüstet zurückließ, konnte sich die Familie das Haus nicht mehr leisten und musste die untere Etage verkaufen. Allseits war Resignation und Melancholie zu spüren und dies ist auch die Zeit, in der der Ich-Erzähler geboren wird. Zwar hat es in der langen, traditionsreichen Familiengeschichte noch nie einen K. Gegeben, der gegenüber anderen gewalttätig geworden wäre, aber einer muss im Grunde ja der Erste sein. Und so ist es der „alte K“, der mit seinem Sohn nicht zufrieden ist, immer etwas an ihm auszusetzen hat und im Schrank eine schwere Peitsche aufbewahrt, für den Fall, dass das Kind einmal wieder ungezogen ist. Auch die Ehe ist zerrüttet und mit seinen Geschwistern kann der alte K auch nichts anfangen. Die Schwester ist in ihrer Religion gefangen und der Bruder ein Hagestolz, der keine Anstalten macht, sein eigenes Leben zu beschreiten. Doch sie sind gute Zuhörer, wenn der alte K sich wieder über seine eigene Familie beschwert. Mit viel Ironie erzählt Wojciech Kuczok die Lebensgeschichte eines jungen Mannes, der in Polen während des eisernen Vorhanges aufwächst, mit all den Problemen in der Familie und die Resignation drum herum, denn in der Stadt scheint es nur Säufer und Faulpelze zu geben. Ein Buch, das nicht ganz ernst genommen werden darf, damit die Geschichte lesenswert wird.

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