Rezension zu "Die Kinder von Eisland" von Gabriele Napierata
Mit Die Kinder von Eisland schenkt uns Gabriele Napierata ihr drittes Werk aus dem Hause der Frankfurter Verlagsgruppe. Aus Sicht der Erwachsenen erzählt sie eine Geschichte mit Kindern und für Kinder – es dürfen gerne auch ältere sein... Geschickt verbindet sie die Geschichte von fünf Freunden die mit ihrer Welt zwar an sich zufrieden sind, aber dennoch nach Veränderung suchen mit, wie sagt man so schön, „ökologischen Botschaften“. Indes nie belehrend, nie mit erhobenem Zeigefinger. Das Buch ist haptisch ansprechend und von ansprechendem Format. Erfreulich, dass die Künstlerin nunmehr mit beiden Pfunden gleichberechtigt wuchert: Da ist zum einen der typische „Napierata-Schreibstil“, also ihre Gabe, bei der Leserschaft ein buntes Kopfkino zu entfachen, als aber auch ein Potpourri herrlicher, wie immer in dezentes Pastell getauchter Zeichnungen und Illustrationen. Bilder, mal innig, mal melancholisch, mal versprenkelte Lebensfetzen. Fastbunt dezent, nie aufdringlich. Fühlbilder. Die Kinder von Eisland - ein Seh- und Lesebuch mit subtilem Wort- und Bilderwitz, man denke nur an das bei den Kindern legendäre Fußballspiel, wo das Tor halt nur aus einer offenen, am Spielfeldende stehenden Tür besteht. Fußball ist wichtig in Eisland! (Hatte die Autorin hier eine Vision zum sympathischen isländischen EM-Auftritt? Zuzutrauen wär's ihr allemal...) Als Nationalgericht kennt man übrigens "Eiszapfensuppe und Schneepüree". Entsprechend gesund sind die Eisländer! Heimatverbunden und bodenständig zudem, denn – es gibt keinen einzigen Koffer auf der Insel, sondern nur einen Sehsack. Und den hat der Bürgermeister höchstselbst, ein verschrobener älterer Herr, für ganz besondere Fälle in Verwahrung. Nun kommen die fünf Kinder ins Spiel. Sie sind jung, Kinder eben und wollen -bei aller Zuneigung zu ihrer Heimat- die Welt ein ganz klein wenig verändern. Werden sie es schaffen? Welche Rolle wird die gefürchtete Schneehexe hierbei spielen? Das Ende wird natürlich nicht verraten, nur so viel:
Das Buch klingt überaus poetisch aus:
„Ich hätte da von Eisland, noch viel mehr zu erzählen.“
Wir (Kinder) bitten drum!
Ein ganz besonderes Buch.
Daher gibt's von mir 5 Schneeflocken *****!