Gabriele Pässeler

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Cover des Buches Der Sohn des Imams (ISBN: 9783765541926)
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Rezension zu "Der Sohn des Imams" von Gabriele Pässeler

Als Einblick in die muslimische Denkweise gut, als Biografie eher mau ...
cho-icevor 10 Jahren

Kurzzusammenfassung (gekürzte und etwas veränderte Variante von Amazon.de):

Raschid Idrissi (ein Pseudonym) stammt aus Marokko. Sein Vater, ein überzeugter, tief gläubiger Muslim, ist Imam, Vorbeter und Koranlehrer. Doch was der junge Raschid in Schule und Moschee über den Islam lernt und gleichzeitig in seiner Familie erlebt, irritiert ihn und fügt seinem Glauben erste Risse zu. Als Germanistik-Student kommt er nach Heidelberg und Freiburg im Breisgau. Dort landet er wegen einer Beziehungsgeschichte unschuldig im Gefängnis. Er ist isoliert und verzweifelt, fügt sich nur langsam in sein Schicksal. Die Gefahr, aus dem Land geschafft zu werden, steigt täglich.

 Irgendwann besucht er den Gefängnis-Bibelkreis, verzichtet dafür sogar auf die geliebten Tischtennis-Spiele gegen die anderen Insassen. Aber er lässt sich nichts sagen, schließlich kennt er den Koran in- und auswendig! Doch diese Christen sind so anders als seine Eltern und als die Leute aus der Moschee. Ihr Gott scheint ein ganz anderer zu sein als der Gott, den sein Vater, der Imam, ihm gezeigt und gepredigt hat.  …

Meine Meinung:

Ich liebe spannende Biografien und habe bereits einige Lebensgeschichten gelesen, die der von Raschid ähneln. Allerdings war es für mich doch faszinierend, die Sicht eines Menschen aus Marokko auf Deutschland und den Gefängnisalltag zu erhalten. Raschids Erlebnisse innerhalb seiner Familie machen es nicht schwer, nachzuvollziehen, warum der Islam für ihn langfristig keine Perspektive bot. Und doch hat er es sich nicht leicht gemacht, eine Entscheidung für Jesus zu treffen. Sehr genau und detailliert beschreibt er die inneren Konflikte, die ein Muslim erlebt, wenn er sich dem „verbotenen Glauben“ öffnet. Schön fand ich auch, dass das Buch nicht mit seiner Bekehrung endet, sondern man als Leser auch erfährt, wie es mit ihm danach weiterging. Das macht das Erlebte wirklich authentisch.

Ich habe lange gezögert, ob ich dem Buch vier oder drei Sterne geben soll. Eigentlich las sich das Buch sehr leicht und ich habe - wie oben beschrieben - vieles entdeckt, was für vier Sterne sprechen würde. Doch was mich zum Ende hin ziemlich gestört hat: Ich fühlte mich mehr und mehr „angepredigt“. Hier stellt sich wohl die Frage nach der Zielgruppe. Wenn das Buch primär für Muslime geschrieben ist, die sich für den christlichen Glauben interessieren, dann haben die theologischen Erläuterungen sicher ihre Berechtigung. Doch für mich als Leserin mit nicht-muslimischem Hintergrund waren diese Passagen auf die Dauer einfach nur ermüdend, sodass ich sie zum Schluss nur noch überflogen habe. Schade – hier hätte man vielleicht im Lektorat noch manches kürzen oder anders gestalten können.  

Ich kann das Buch daher nur eingeschränkt empfehlen; es ist sicher gut geeignet, um mit befreundeten Muslimen ins Gespräch über den Glauben zu kommen und es an Menschen aus diesem Kulturkreis zu verschenken, sofern sie sich für den christlichen Glauben interessieren. Auch für erste Einsichten in die Denkweise eines muslimisch aufgewachsenen Menschen ist es gut geeignet. Für Leser, die gern allgemein gut geschriebene Biografien schätzen, ist es jedoch eher nichts.

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