Gabriele Stein

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Lebenslauf

DR. GABRIELE STEIN arbeitet als gefragte Übersetzerin philosophischer und religiöser Texte für Institutionen, Zeitschriften und Bücher. Sie lebt in Köln.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Gabriele Stein

Hochkonzentriertes Sachbuch über die Kirche in der Krise

Auf dem Buchcover sieht man Papst Franziskus mit ernsten Gesicht vor dunklem Hintergrund. Das gibt schon ganz gut die Stimmung des Buches wieder. Es ist ein ernsthaftes Buch, das sich an Leser wendet, die schon etwas mit der Materie vertraut sind. Wer einen leichteren, unterhaltenden Einstieg sucht, sollte Andreas Englisch lesen.

Es werden die aktuellen Probleme der Kirche der letzten Jahre aufgezeigt und wie sich Bergoglio dazu aufgestellt hat. Immer schwingt die Frage mit, wie die Entwicklung nach Bergoglio sein wird.

Das Buch ist detailliert und konzentriert geschrieben.

Cover des Buches Die unbewegliche Kirche (ISBN: 9783451387517)
W

Rezension zu "Die unbewegliche Kirche" von Marco Marzano

WinfriedStanzick
Keine Hoffnung für aufrechte gläubige Katholiken?


 

Wie groß waren die Hoffnungen auch von Menschen, die sich innerlich schon lange von ihrer Kirche gelöst hatten, als vor fünf Jahren der Argentinier Bergoglio zum Nachfolger des deutschen Papstes Ratzinger gewählt wurde.

 

Und gleich zu Beginn seines Pontifikats schienen sich diese Hoffnungen zu erfüllen. In seiner Sprache, in seinen Gesten, in seinen spirituellen und politischen  Botschaften, aber auch in seinen neuen theologischen Ansätzen zeigte sich bisher so nicht Gekanntes, stellenweise Unerhörtes.

 

Vielen auch nichtkirchlichen Menschen überall auf der Welt, besonders aber jenen sehnsüchtig auf Reformen ihrer geliebten katholischen Kirche wartenden Menschen galt er schnell als Hoffnungsträger, als ein Papst, der es mit seinem Schwung und seiner Freude vielleicht auch schaffen würde, nicht nur als Reformer nach außen zu wirken, sondern auch nach innen in die verkrusteten Strukturen des Vatikans erfolgreich hinein zu reichen.

 

Der Professor für Soziologie an der Universität Bergamo, Marco Marzano gilt durch viele Bücher in der letzten Jahren als ein profunder Kenner der inneren Strukturen des Vatikans und der katholischen Kirche. Er anerkennt in seinem neuen hier vorliegenden Buch durchaus die Leistungen von Franziskus, muss allerdings ernüchtert feststellen, dass der Papst nach hoffnungsvollem Beginn mittlerweile von innen her von seinen Gegnern, die er von Anfang an in großer Zahl hatte, schmachmatt gesetzt wurde. Hielten sie am Anfang des Pontifikats noch die Füße still, treten sie nun unverblümt auf die Bühne und hindern Franziskus an jeglichen inneren Reformen.

 

Marzano beschreibt kenntnisreich und für Kirchenlaien sehr aufschlussreich die zahllosen Gründe für die Blockade. Immer wieder, insbesondere in seinem zusammenfasenden Schlusskapitel zeigt Marzano, wohl auch persönlich ziemlich ernüchtert, auf, dass Franziskus zwar „die Meinungen innerhalb der Kirche in ihrer ganzen Vielfalt miteinander versöhnt und, zum Besten der Organisation, die konfligierenden Gruppen und Interessen zu einem stolzen identitären Gebilde zusammengefügt hat“,  sich aber ansonsten „als betagter, der traditionellen katholischen Identität denkbar zugetaner Priester, als treuer Diener der klerikalen Mentalität, als erste und größtes Hindernis auf dem Weg zu jeder echten strukturellen Reform der Institution erwiesen“ hat.

 

Übrigens: auch für die Zeit nach Franziskus sieht Marzano keine wesentlichen Änderungen am Horizont, ganz im Gegenteil geht er davon aus, dass sich Strukturen noch verfestigen.

 

Keine Hoffnung für aufrechte gläubige Katholiken?

 

 

 

Cover des Buches Franziskus unter Wölfen (ISBN: 9783451069475)
Xirxes avatar

Rezension zu "Franziskus unter Wölfen" von Marco Politi

Xirxe
Franziskus und Jesus

Seit Franziskus Papst ist, sind Dinge geschehen, die sich viele Menschen, Gläubige wie Nichtgläubige, wohl nicht einmal im Traume hätten vorstellen können. Worte wie Mitgefühl, Empathie, Demut, Verständnis und vor allem Liebe sind die wohl kennzeichnenden Begriffe Franziskus', die er nicht nur benutzt, sondern auch vor den Augen der Welt mit voller Überzeugung lebt.
Marco Politi beschreibt in seinem Buch detailliert, wie der Papst, dem der Titel 'Bischof von Rom' wesentlich besser gefällt, mit seiner ganzen Kraft versucht, die oben genannten Werte in seiner Kirche wieder an die erste Stelle zu setzen. Es widert ihn regelrecht an, wie Viele versuchen, sich an ihr Prestige und ihre Macht zu klammern, als sei dies ihnen von Gott gegeben. Und wie diese davon überzeugt sind, die katholische Kirche sei nur durch Gehorsam und Unterwerfung zu führen. Für Franziskus hingegen ist es ein Miteinander auf allen Ebenen mit dem Ziel, den Menschen zur Seite zu stehen, unabhänigig davon welchen Glaubens sie sind.
Für den großen Teil der derzeit herrschenden Nomenklatura ist dies natürlich ein Affront ersten Ranges. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Franziskus durch die 'normalen' Menschen mehr Unterstützung und Zustimmung erfährt als aus den eigenen kirchlichen Reihen, die befürchten, ihrer Privilegien beraubt zu werden. So wird versucht mit Gerüchten, aber auch völlig offen Franziskus' Status zu demontieren, ihn der Unfähigkeit zu bezichtigen. Bisher glücklicherweise noch ohne viel Erfolg.
Das Buch beschreibt die verschiedenen Bereiche, die der Papst sich zu ändern vorgenommen hat. Finanzielle Transaktionen, Stellung der Frauen in der Kirche, resolute Abgrenzung zur Mafia, Aufgaben der Kurie - das ist nur ein Teil seines großen Aufgabengebietes. Der Autor belegt mit 349 Fußnoten die Echtheit seiner Aussagen und so war ich beim Lesen nur noch am Kopfschütteln über das bisherige Gebaren der katholischen Würdenträger. Gut, es war schon Einiges bekannt, aber was sich hier noch auftut ... Was all dies noch mit dem Christentum zu tun haben soll, ist wohl das Geheimnis der römischen Kurie.
Franziskus' Aufgabe ist eine riesige und es ist bewunderungswürdig, mit welcher Kraft und welchem Optimismus er daran geht, sie zu bewältigen. Es ist wohl sein Glaube, der ihn so beflügelt. Und den er in einer Art und Weise lebt, dass man auch als Nichtgläubige/r das Christentum in einer anderen Art und Weise zu betrachten beginnt.

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