Rezension zu "Meisterwerke der Gartenkunst" von Gabriele Uerscheln
Bei diesem Buch war ich sehr enttäuscht. Es kam daher als lexikongleiche Zusammenschau der bekanntesten Gärten und Parkanlagen, über den deutschen Kulturraum hinaus. Soweit so gut. Dass es sich hier um keine umfassende, chronologische Darstellung der Garten(bau)geschichte handelt, war mir beim Kauf schon klar, allerdings war ich mehr als überrascht, als ich entdecken musste, dass jede Garten- od. Parkanlage dann in ihren historischen Basisinformationen wie der dtv-Weltatlas chronologisch nach Daten sortiert ist. Vermittelt wird so allenfalls kulturgeschichtliches Wissen in Klausurlernaufbereitungsqualität, nicht jedoch eine halbwegs anspruchsvolle, von mir aus auch in kurzen Essays verfasste Historie der einzelnen Gartenanlagen. Der Rechercheaufwand wäre der gleiche gewesen, allenfalls schriftstellerisches Minimaltalent wäre erforderlich gewesen, um Sätze zu formulieren, die den Lektor ohne große Korrektur passieren dürfen. Ehrlicherweise verstehe ich nicht, wie Reclam so ein unsinniges Buch publizieren konnte. Es bleibt damit Einführungsliteratur, die bestenfalls für das kurzweilige Nachschlagen, dem Suchen kleiner Daten ("Wann wurde die erste Kübelpflanze aufgestellt?" oder "Wann kam die erste Palme ins Ensemble?"), dient. Darüber hinaus ist das Buch einfach nicht zu gebrauchen.