Dieses Buch hat mir eine gute Freundin geschenkt, als ich mit der Welt und dem Leben am Verzweifeln war, und sie meinte: "Gabriele von Arnim hat wirklich Antworten."
Ich hatte vorher noch kein Buch der Autorin gelesen, und dieses über Wochen weg in sehr kleinen Happen.
Wirklich ganz neue Antworten auf meine inneren Fragen habe ich nicht gefunden, aber schon einige Anregungen.
Frau von Arnim lässt uns viel an eigenen Lebens- und Leidenserfahrungen teilhaben, und sie bringt uns in kleinen Gefühls-, Gedanken- und Erlebnissplittern nahe, was der Seele gut tun kann.
Man kann sich das nicht oft genug sagen und sagen lassen, und auch wenn das Buch nicht völlig neue Weisheiten bringt - das habe ich auch nicht erwartet -, ist es doch einfach tröstlich.
Gabriele von Arnim
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Alle Bücher von Gabriele von Arnim
Der Trost der Schönheit
Das Leben ist ein vorübergehender Zustand
Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht
Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht
Das Leben ist ein vorübergehender Zustand
Was tun
Abschied leben
Neue Rezensionen zu Gabriele von Arnim
Das Hörbuch hat mich die letzten Wochen begleitet. Ich finde man muss es nicht in einem Rutsch hören, sondern kann sich immer wieder davon inspirieren lassen. Inspirieren von den vielen schönen Dingen, die es auf der Welt gibt, an die man ab und zu wieder erinnert werden muss. Erinnert in Zeiten in denen Krieg und mächtige verrückte Männer die Welt (gefühlt) beherrschen. Mit ihren eigenen Gedanken zur Welt und ihres Lebens, mit Zitaten und anderen Anekdoten sucht die Autorin mit dem Leser zusammen die Schönheit und überraschenderweise findet man darin tatsächlich Trost.
"Und ich blieb zerfleddert zurück. Zurück sagt man, als habe man die Abfahrt verpasst. Als sei der Tod das Ziel und das Leben die Wartehalle. Was ja letztlich auch so ist."
An dem Tag, an dem Gabriele von Arnim ihrem Mann sagt, dass sie nicht mehr mit ihm leben kann, hat dieser einen Schlaganfall, zehn Tage später einen zweiten. Er ist danach halbseitig gelähmt und kann sich nicht mehr artikulieren. Sie beschließt, nicht zu gehen, sondern zu bleiben, baut während seiner Zeit im Krankenhaus und der Reha eine barrierefreie Wohnung in Berlin, holt ihn nach Hause und pflegt ihn, zehn Jahre lang. In ihrem Essay "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand, reflektiert Gabriele von Arnim diese zehn Jahre und die Zeit nach dem Tod ihres Mannes, sie erzählt vom schmalen Grat zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, von Freund*innen, die sich abwenden, was so bezeichnend für unsere Leistungsgesellschaft ist, die Krankheit nicht sehen möchte und die Augen vor dem eigenen Tod am liebsten verschließt. Sie beschreibt aber auch die tiefe Nähe und Liebe, zu der sie und ihr Mann finden, von Menschen, die immer wieder kommen und ihm vorlesen, vom Glück des materiellen Wohlstands, der es ihnen ermöglicht, in einer barrierefreien Wohnung zu wohnen und eine Pflegekraft einstellen zu können. Und letztlich schreibt sie auch über das Schreiben selbst und wie heilsam Literatur über Tod und Abschied sein kann - genau das durfte ich durch ihr Buch "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" auch erfahren. Traurig, feinfühlig, klug - ein Buch über das Sterben und die Liebe, das man so schnell nicht vergisst.
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