Cover des Buches Hundert Jahre ungeküsst (ISBN: 9783401064895)
Rezension zu Hundert Jahre ungeküsst von Gabriella Engelmann

Im Schloßhotel von Blankenese

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Klappentext:

Rosalie ist glücklich: Gerade ist sie von zu Hause ausgezogen, hat ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau angefangen und sich verliebt. Das Problem: Auf Rosalie lastet ein Fluch und ihr siebzehnter Geburtstag soll in einer Katastrophe enden. Kein Grund zur Panik, denkt Rosalie, denn sie glaubt nicht an Märchen - zumidest bis zur Nacht vor ihrem Geburtstag, als sie das verbotene Turmzimmer des Schlosshotels betritt.



Ich meine dazu:

Die Ausarbeitung fand ich deutlich besser, als das erste Buch. Aber am Ende hat mir dann doch was gefehlt.


Eine Party anläßlich Rosalies Geburt. So fängt es im Prolog an. Alle Freunde und Verwandte sind eingeladen und kommen. Nur die Freundin ihrer Mutter Eva, Hetta Hübner, kommt nicht zur Party, obwohl sie eigentlich dafür bekannt ist, gerne zu feiern. Ob Rosalies Vater Matthias wirklich vergessen hat, sie einzuladen oder etwas mit der Einladung schief ging, wird nie wirklich geklärt. Fakt ist, als Hetta plötzlich auf der Feier erscheint, ist sie wütend und spricht den Fluch aus, der Rosalie an zu siebzehnten Geburtstag zum Tode verurteilt. Gut nur, daß Cassandra, Rosalies zukünftige Patentante weiß, wie sie den Fluch abändern kann...


Diese Geschichte hat mir in der Ausarbeitung eigentlich besser gefallen, als die von Schneewittchen. Rosalie Dorn kommt hier nicht so sehr naiv rüber, wie Schneewittchen. Sie beginnt eine Ausbildung als Hotelkauffrau, zieht von zu Hause aus, um auf eigenen Füßen zu stehen und der Übervorsorglichkeit ihrer Mutter zu entkommen. Sie verliebt sich in den Sohn des Hotelbesitzers, und trotz der Einwände seiner Mutter und ein paar anderer Schwierigkeiten beschließen die beiden, ihr Glück zu versuchen.

Geschildert wird hier eine wirklich schöne Teenieromanze - wenn da nicht noch der Fluch wäre...


Und da ist mein Problem.

Nach 100 Jahren wird Dornröschen wachgeküßt, wie wir alle wissen (vom Enkel des Hotelbesitzers). Hiernach also 2111, Roboter servieren Getränke. Es folgt das Endzitat des Märchens: „ Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen in aller Pracht gefeiert und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.“


Ich mag es, wenn ich meiner Fantasie freien Lauf lassen kann und nicht immer alles bis ins Detail geklärt ist. Wirklich. Aaaaber...

Hier fehlt so viel, was noch hätte geklärt werden müssen. 100 Jahre im Märchen nimmt man einfach hin und hinterfragt nicht, was sich verändert hat. Es kommt ein fremder Prinz, alle am Hof erwachen, die Zeit geht weiter...

Hier kommt der Enkelsohn des früher Geliebten, Rosalies Eltern und Freunde sind höchstwahrscheinlich alle tot und sie erlebt einen regelrechten Kulturschock... Wie kann sie (wie kann ich) einfach darüber hinweg sehen?...


Auch dieses Buch läßt sich einfach lesen. Ich fand es um einiges spannender als das erste und ich hatte auch hier wieder viel Spaß.

Sehr schön fand ich, die kurzen, Verknüpfungen zum ersten Buch – sprich zur Schneewittchenadaption. Man muß es nicht gelesen haben, denn jedes Buch ist eine Geschichte für sich, aber sie geben einem doch das Gefühl, daß die Märchen irgendwie zusammen gehören. Märchenwald Hamburg eben...

Als ich bei Google „Schloßhotel in Blankenese“ eingegeben habe (Hexe ist ja neugierig), hat der dazu keinen Treffer gelandet. Allerdings hat er stattdessen das „Strandhotel“ in Blankenese vorgeschlagen. Ich weiß nicht, ob das der Autorin als Vorlage gedient haben könnte, aber wenn man Bilder sieht, weiß man, wo Dornröschen geschlafen haben könnte... ;)


Trotz des für mich nicht so erbaulichen Endes hatte ich doch sehr viel Spaß auch an dieser Geschichte. Darum ist natürlich auch Aschenputtel schon in der Mache...

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