Cover des Buches Edelherb (ISBN: 9783841421319)
Rezension zu Edelherb von Gabrielle Zevin

Schwacher Anfang, starker Mittelteil, spannender Schluss

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Die Grundidee finde ich super, aber leider hat sich die Handlung oftmals auf der Stelle gedreht, weshalb ich 3,5 von 5 Sternen gebe.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Ressourcen wie Wasser und Papier sind in New York 2083 knapp, Kaffee und Schokolade sind gänzlich verboten, da sie angeblich der Gesundheit schaden. Gerade erst hat Anya Balanchine ihre Haftstrafe in der Erziehungsanstalt Liberty abgesessen, da findet der Oberstaatsanwalt einen Grund, sie wieder dorthin zu schicken. Doch dieses Mal gelingt Anya die Flucht auf eine Kakaoplantage in Mexiko, wo sie alles über den Anbau von Kakao und die Geheimnisse der Schokoladenherstellung lernt. Währenddessen droht der Konflikt um den Chefposten innerhalb der illegalen Schokoladendynastie Balanchine Chocolate kein Ende zu nehmen und dadurch das gesamte Unternehmen zu ruinieren. Unter den Dealern werden Stimmen laut, dass Anya Balanchine, die Tochter des ermordeten und hoch geschätzten Oberhaupts der illegalen Schokoladendynastie, ihr Erbe als Kartellchefin antreten soll. Anya und ihre Geschwister sind in tödlicher Gefahr, denn vor den Intrigen ihrer Familie, die sie aus dem Geschäft heraus haben wollen, ist sie nirgendwo sicher.

Nach "Bitterzart" ist "Edelherb" der zweite Teil der Dystopienserie, die in New York im späten 21. Jahrhundert spielt. Ich gebe diesem Buch vier Sterne, allerdings mit starker Tendenz nach unten, da mich die Geschichte nicht vollends überzeugt hat. Sie erzählt von der jungen Anya Balanchine, die mit allerhand Problemen, wie etwa ihrer intriganten Verbrecherfamilie und der Entscheidung zwischen Liebe und Verantwortung, konfrontiert wird, in einer Zeit, in der sowohl Kaffee als auch Schokolade gänzlich verboten sind. Anya selbst ist mir sofort ans Herz gewachsen, denn ich bewundere ihr starkes Selbstbewusstsein und ihren Kampfgeist, auch wenn ich sie bei manchen vollkommen unüberlegten Handlungen am liebsten den Hals umgedreht hätte. Genau diese Charaktereigenschaft ist es aber auch, die dafür sorgt, dass die Spannung konstant hoch ist, denn Anya schafft es jedes Mal wieder, sich in noch mehr Schwierigkeiten zu bringen. Vom Aufbau der Geschichte her, besonders was die Romanze von Win und Anya betrifft, gleicht dieses Buch sehr dem des Vorgängers, denn - ohne zu viel verraten zu wollen - ist das Ende fast exakt das Gleiche. Ich hoffe doch sehr, dass dies bei Teil drei der Serie, "Extradunkel", nicht der Fall ist. Ein weiterer Punkt der bei mir für Stirnrunzeln gesorgt hat, war der neue, wirklich interessante Handlungsstrang, der leider erst auf den letzten Seiten angerissen wurde. Meiner Ansicht nach hätte man diesen schon viel früher mit einbringen können, denn zeitweise hat sich das Geschehen doch sehr auf der Stelle gedreht. Wie auch in "Bitterzart" haben mich die Kapitelüberschriften zunehmend gestört, denn dabei handelte es sich um eine kurze Zusammenfassung des kommenden Abschnittes, was in meinen Augen ziemlich überflüssig ist, denn dadurch wurden mehr als einmal Teile der Handlung vorweggenommen. Trotz einiger Schwächen kann ich "Edelherb" empfehlen, unter der Voraussetzung davor "Bitterzart" gelesen zu haben, denn die Idee, die der Geschichte zugrunde liegt, hat viel Potenzial.

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