Cover des Buches Die Alchemie der Nähe (ISBN: 9783896675071)
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Rezension zu Die Alchemie der Nähe von Gaia Coltorti

Ein klasse Roman mit einem überraschendem Ende

von Fami vor 11 Jahren

Rezension

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Famivor 11 Jahren

Meine Meinung:

Dies ist der Debütroman der mittlerweile 20jähirgen Gaia Coltorti. Sie greift hier ein Thema auf, welches in unserer Gesellschaft ein absolutes Tabuthema ist und in Deutschland auch unter Strafe gestellt werden kann wenn daraus Nachwuchs herausgeht: Geschwisterliebe.

Es geht um Giovanni, auch Johnny genannt und seine Zwillingsschwester Selvaggia. Die beiden wachsen getrennt voneinander auf, Giovanni bei dem Vater und Selvaggia bei der Mutter. Nach 15 Jahren Trennung der Eltern werden ihre beiden Leben wieder zusammen geschmissen. Giovanni ist vom ersten Augenblick an, wo er seine Schwester wieder sieht, fasziniert ja im Laufe der Geschichte sogar, wie ich finde, besessen von ihr. Selvaggia dagegen versteckt ihre wahren Gefühle bis sie sie doch akzeptiert und dann durch ihr Verhalten die ganze Story ihren Lauf nimmt.

Selvaggia ist am Anfang eine schwer einzuschätzende Persönlichkeit. Sie ist launisch, zickig, unhöflich, verschließt sich und dann ist sie auf ein mal wieder lieb, öffnet sich und sucht die Nähe von Johnny (nur sie nennt ihn so). Was mich an ihr gestört hat waren nicht unbedingt ihre Launen sondern eher , das sie Johnny am Anfang ausnimmt und mit ihm spielt. Aber ihr ganzes Verhalten erklärt sich im Laufe des Buches, so das man es nachvollziehen kann.

Ihr Verhalten ist es auch was die Story am Laufen hält, weil sie diejenige ist, nachdem sie sich ihre Gefühle auch eingesteht, die es nicht unbedingt geheim halten will das sie mit ihrem Bruder zusammen ist. Außer vor den Eltern, da will auch sie es geheim halten, weil sie weiß das ihre Mutter alles tun würde um die beiden zu trennen und eine Trennung ist das Letzte was sie möchte.


Giovanni dagegen ist vom ersten Moment an mit jeder Faser seines Körpers in sie verliebt. Er möchte ihre Beziehung allerdings vor jedem geheim halten, den sie kennen. An ihm hat mich teilweise seine, fast schon Besessenheit von Selvaggia, ein bisschen gestört. Er ist stellenweise auf alles und jeden eifersüchtig und möchte seine gesamte Zeit nur mit ihr verbringen, wodurch er seine ganzen Freunde vernachlässigt.

Die Eltern konnte ich eigentlich gar nicht verstehen. Die sind so mit ihrem Neuanfang beschäftigt das ihnen angeblich, vor allem dem Vater, nichts auffällt. Einzig die Mutter scheint zwischenzeitig eine Ahnung zu haben, weil ihr auffällt das Giovanni und Selvaggia ungewöhnlich viel Zeit miteinander verbringen. Aber diese Befürchtungen können die beiden, durch Ausreden und Lügen zerstreuen.

Zum Schreibstil muss ich sagen, das er am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Ich musste mich erst an die Schreibweise im Konjunktiv gewöhnen aber das hat mich nach einigen Seiten nicht mehr gestört. Außerdem wird die gesamte Geschichte aus Giovannis Sicht erzählt und zwar in der Du-Form.

Zum Ende der Geschichte möchte ich gar nichts sagen, weil man dieses Ende ohne Vorkenntnisse/Vorstellungen/Erwartungen lesen sollte.

Fazit:

Ein Buch was mich fesseln konnte und mit seinem Ende absolut überraschte. Das Thema wird mich noch ein paar Tage beschäftigen. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten und freue mich schon auf weitere Veröffentlichungen von ihr. Außerdem bin ich gespannt ob sie weiterhin Tabuthemen aufgreifen wird.

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