Im alten Japan im Jahre 1939 treffen wir auf die ungleichen Brüder Hiroshi und Kenji. Liebevoll kümmern sich die Großeltern um die Beiden Jungs, denn die Eltern sind ums Leben gekommen. Während Kenji sich für das Theater interessiert und gerne Schnitzer für die Masken werden möchte, findet Hiroshi gefallen am Sumo-Ringen. Das friedliche heran wachsen wird durch den Krieg je unterbrochen. Alles soll sich ändern und alte Freunde und Liebschaften scheinen weit entfernt und für die Beiden bricht eine harte Zeit heran. Gail Tsukiyama hat einen großen Roman über Japan geschrieben mit viel Geschichte und gut gezeichneten Bildern einer vergangenen Zeit. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und authentisch und man bekommt einen tollen Einblick in eine ferne Kultur.
Gail Tsukiyama
Alle Bücher von Gail Tsukiyama
Die Straße der tausend Blüten
The Street of a Thousand Blossoms
The Language of Threads
Dreaming Water
China-Seide
Neue Rezensionen zu Gail Tsukiyama
»Die Straße der tausend Blüten« erzählt die Geschichte zweier Brüder in Japan, begonnen in den 30er-Jahren, am Vorabend des Pazifikkriegs, bis in die 60er-Jahre hinein. Während Hiroshi bereits als Kind die Leidenschaft für Sumo entdeckt und zu trainieren beginnt, ist Kenji fasziniert vom Kunsthandwerk der No-Masken-Schnitzkunst.
Der Leser begleitet die beiden durch ihre Leben, durch Höhen und Tiefen. Darüber hinaus wird die Handlung aber auch aus weiteren Perspektiven erzäht. So aus Sicht der Großeltern, aus Sicht von Kenjis Lehrmeister oder Frauen, die eine zentrale Rolle einnehmen.
Das Buch ist von Beginn an interessant und mir wurde es niemals langweilig, obwohl meine Lieblingsbuchdicke bei etwa der Hälfte der Seiten liegt. Sehr gelungen fand ich, wie die Autorin es schafft, zwischen jedem Kapitel etwa ein Jahr vergehen zu lassen und in den einzelnen Kapiteln Situationen einzufangen, die repräsentativ für das gesamte Jahr sind, sodass sich ein großes Ganzes ergibt.
Ich würde das Buch nicht unbedingt melancholisch nennen, da alle Gefühle vertreten sind, würde es aber letztlich als eher etwas schwermütig als schwerelos bezeichnen.
Eine große dichte Familiengeschichte, die in der Zeit des Zweiten Weltkrieges spielt. Hiroshi und Kenji sind Brüder und sowohl äußerlich als auch innerlich sehr verschieden. Sie leben nach dem Tod der Eltern bei den Großeltern. Hiroshi will ein bekannter Sumoringer werden und Kenij ist der hohen Kunst des Maskenmachers verfallen. Doch beide müssen ihre Träume wegen des Krieges zurückstellen. Nach dem Krieg versucht Japan wieder auf die Beine zu kommen, auch die Jungen.
Sie verfolgen wieder ihre Träume und kämpfen für ihre Ziele. Dabei müssen sie einige Schicksalsschläge hinnehmen und nach dem Fallen immer das Aufstehen lernen.
Die Geschichte ist sehr gut geschrieben, man taucht direkt in das Leben des traditionellen Japans ein. Man liest sehr viel über die japanische Kultur. Die Autorin lässt ihre Figuren bescheiden auftreten. Die Talente werden zwar hervorgehoben, aber sie prahlen nicht. Die Charaktere bemühen sich und sind nicht perfekt. Man liest immer wieder über kleine Schwächen, falsche Entscheidungen und Ängste. Die Autorin zeigt auch die dunklen Seiten des Krieges, die hässlichen Gesichter und Charaktere.
Mir hat das Buch gut gefallen, die vielen kleinen Details, die Charaktere, die einen mitnehmen und denen man nur das Beste wünscht.