Rezension zu "Die Straße der tausend Blüten" von Gail Tsukiyama
»Die Straße der tausend Blüten« erzählt die Geschichte zweier Brüder in Japan, begonnen in den 30er-Jahren, am Vorabend des Pazifikkriegs, bis in die 60er-Jahre hinein. Während Hiroshi bereits als Kind die Leidenschaft für Sumo entdeckt und zu trainieren beginnt, ist Kenji fasziniert vom Kunsthandwerk der No-Masken-Schnitzkunst.
Der Leser begleitet die beiden durch ihre Leben, durch Höhen und Tiefen. Darüber hinaus wird die Handlung aber auch aus weiteren Perspektiven erzäht. So aus Sicht der Großeltern, aus Sicht von Kenjis Lehrmeister oder Frauen, die eine zentrale Rolle einnehmen.
Das Buch ist von Beginn an interessant und mir wurde es niemals langweilig, obwohl meine Lieblingsbuchdicke bei etwa der Hälfte der Seiten liegt. Sehr gelungen fand ich, wie die Autorin es schafft, zwischen jedem Kapitel etwa ein Jahr vergehen zu lassen und in den einzelnen Kapiteln Situationen einzufangen, die repräsentativ für das gesamte Jahr sind, sodass sich ein großes Ganzes ergibt.
Ich würde das Buch nicht unbedingt melancholisch nennen, da alle Gefühle vertreten sind, würde es aber letztlich als eher etwas schwermütig als schwerelos bezeichnen.