Cover des Buches Star to Star (ISBN: 9783957281319)
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Rezension zu Star to Star von Gareth Moore

Schön - auch wenn man es viel besser hätte machen können

von Dr_M vor 6 Jahren

Rezension

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Dr_Mvor 6 Jahren
Bei den meisten Sternbildern, die in diesem Buch vorgestellt werden, muss man schon sehr genau hinsehen, um das in ihnen zu sehen, was ihr Name verheißt. Wenn man sie denn überhaupt jemals zu Gesicht bekommt, denn einige von ihnen kann man nur am Nachthimmel über der Südhalbkugel sehen. Deswegen kann man schon etwas verwirrt sein, wenn gleich im ersten Sternbild (Fische) in der Einführung erklärt wird, dass man es über der südlichen Hemisphäre zu Gesicht bekommt, dann aber in der Zusammenfassung die nördliche Halbkugel angegeben wird, was richtig ist. Eine Unachtsamkeit, die man hätte vermeiden können.

Verwirrend ist darüber hinaus, dass zwar die Sterne dieses Sternbildes ganz gut beschrieben werden, man jedoch jede Information darüber vermisst, wann und wo man das Sternbild Fische genau sehen kann, nämlich in Nordeuropa im November. Stattdessen liest man etwas über das Sternzeichen Fische, was etwas völlig anderes ist und den Menschen, die unter ihm geboren werden (19. Februar bis 20. März) bestimmte Eigenschaften zuordnet, die selbstverständlich nicht immer stimmen müssen. Warum man ohne Erklärungen Astronomie und Astrologie miteinander vermengt, hat sich mir nicht erschlossen. Auch der Hinweis, dass man nur die wenigstens Sternbilder vom häuslichen Fenster aus sehen kann, ist nicht gerade motivierend.

Der eigentliche Zweck dieses Buches ist jedoch das Zeichnen der Phantasiesternbilder, die es so am Himmel nicht gibt, die aber die mehr oder weniger abstrakten Figuren, die durch die lineare Verbindung von Sternen entstehen, in eine größeres Bild einbetten, welches letztlich den jeweiligen Phantasienamen rechtfertigt. Im Kleingedruckten lernt man, dass diese Figuren sich nicht durch Verbindungen von real existierenden Sternen ergeben, obwohl das irgendwie doch beim Zeichnen suggeriert wird, denn die Verbindungspunkte sind als Sterne (star to star) gekennzeichnet. Man erhält also um die abstrakte Figur des tatsächlichen Sternbildes eine wunderbare Zeichnung, die es so natürlich am Sternenhimmel nicht gibt, die aber den Namen des Sternbildes einprägsamer macht.

Die Idee zu diesem Buch ist wirklich hervorragend, allerdings hätte man die Ausführung (wie oben deutlich gemacht) wesentlich besser machen können. Eigentlich hätte ein so mutloses und inkonsistentes Buch nur drei Sterne verdient. Es ist aber andererseits sehr schön, was einen Stern mehr wohl rechtfertigt.
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