Rezension zu "Star Wars Comics: Die letzten Jedi" von Gary Whitta
Der schon so viel besprochene Zweite der Teil der Sequel-Trilogie. Schwer zu sagen, ob die Fans den Film nun lieben oder die Mehrheit sich wünscht, er wäre nie erschienen. Die Erste Ordnung ist und bleibt der Nachfolger des Imperiums und kämpft gegen den Widerstand. General Leia Organa befindet sich mit den letzten Überlebenden Rebellen auf der Flucht und dank Poe Dameron schaffen sie die Flucht auch in die Tat umzusetzen. Indessen lernt Rey den letzten Jedi Luke Skywalker kennen, welcher sich sehr weit von der Welt und der Macht abgewandt hat. Er will von niemanden etwas wissen. Rey bekommt dennoch ihre Ausbildung und findet sogar Zugang zu Kylo Ren. Die Story nimmt im Comic natürlich den gleichen Verlauf wie im Film. Etwas kürzer in einigen Passagen und nicht jeder Witz funktioniert in Druckform, wie in bewegten Bildern.
Doch auch die inhaltlichen Schwächen der Story greifen hier zum Teil schon vor. So muss Finn zusammen mit Rose auf einen Planeten, um einen Hacker zu finden, welcher den Großkampfkreuzer von Snoke aufhalten soll. Dann noch die Flucht der Rebellen, welche innerhalb weniger Stunden vor der Vernichtung stehen und doch kommen alle „plötzlich“ zusammen und es findet ein Ende. Wer einen seiner ältesten Helden dann auch noch in so einer verzweifelten Versfassung sieht, der gerät schon mal in tiefe Enttäuschung und wünschte am liebsten nicht mehr hinsehen zu müssen. Doch hat der Film auch etwas, dass man ihm nicht abstreiten kann. Er lässt irgendwie etwas Neues entstehen. Der klassische Jedi oder besser gesagt der mystische Jedi geht und eine neue Zeit bricht an.
Dabei wurde grafisch mit netten, wenn auch nicht immer mit fein gearbeiteten Zeichnungen die Story aufs Papier gebracht. Mir persönlich haben einige Momente gefehlt, die zumindest im Film einen guten Eindruck hinterlassen haben. Allein schon der Kampf gegen die roten Wächter oder der Kampf im Schnee, wirken im Comic leider nicht ganz so bildgewaltig. Der Comic liefert zumindest den schnellen Zusammenhang der Story und wer noch einmal rekapitulieren will, warum jetzt alles so ist wie es ist, der findet hier noch einmal den Grund dafür. An einigen Stellen könnte man meine, dass hier das Storyboard noch einmal etwas aufpoliert wurde, aber auch das bleibt eine interessante Kunst der Comic-Kultur.
Fazit:
Wie schon als Film, hinterlässt auch der Comic den Leser viele Fragen und schickt ihn mit einem weinenden und einem lachenden Auge fort. Die Traurigkeit, dass auch wirklich die letzten alten Helden sich verabschieden und die Freude, dass etwas Neues entsteht, aus dem man wirklich etwas machen könnte. Solide mit dem Stift umgesetzt, muss man sich als Fan von Star Wars nur fragen, in wie weit man noch einmal die Schlüsselmomente des Films nachempfinden möchte, wenn ja, dann lohnt sich ein Blick in die Seiten, ansonsten aber behält man seine Gedanken an vergangene Zeiten und freut sich auf kommende neue Ideen.
Matthias Göbel
Autor: Garry Whitta
Zeichner: Michael Walsh, Mike Spicer
Übersetzer: Justin Aardvark
Seiten: 136 Seiten
Verlag: Panini Verlag
Erscheinungsdatum: 18.12.2018
ISBN: 9783741609343