Gayl Jones

 4,5 Sterne bei 26 Bewertungen
Autor*in von Corregidora, Evas Mann und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Gayl Jones wurde 1949 in Kentucky geboren, wo sie auch heute noch zurückgezogen lebt. Sie hat am Wellesley College und der University of Michigan gelehrt. »Evas Mann« aus dem Jahr 1976 ist ihr zweiter Roman. Ihr erster Roman »Corregidora« aus dem Jahr 1975, erschien 2022 bei Kanon. Zuletzt erschienen von Gayl Jones der Roman »Palmares« (2021), der auf der Shortlist für den Pulitzer Prize stand, sowie »The Birdcatcher« (2022), der für den National Book Award nominiert war.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Evas Mann (ISBN: 9783985680528)

Evas Mann

(3)
Neu erschienen am 27.02.2025 als Gebundenes Buch bei Kanon Verlag Berlin.

Alle Bücher von Gayl Jones

Cover des Buches Corregidora (ISBN: 9783985680399)

Corregidora

(19)
Erschienen am 17.08.2022
Cover des Buches Evas Mann (ISBN: 9783985680528)

Evas Mann

(3)
Erschienen am 27.02.2025
Cover des Buches Corregidora (ISBN: 9783985680412)

Corregidora

(3)
Erschienen am 22.08.2022
Cover des Buches Corregidora (ISBN: 9783985680566)

Corregidora

(1)
Erschienen am 17.08.2022
Cover des Buches Butter: Novellas, Stories and Fragments (ISBN: 9780349016887)

Butter: Novellas, Stories and Fragments

(0)
Erschienen am 06.04.2023

Neue Rezensionen zu Gayl Jones

Cover des Buches Evas Mann (ISBN: 9783985680528)
B

Rezension zu "Evas Mann" von Gayl Jones

belanahermine
Spitzenmäßig gemacht und in eine eher unbekannte Welt einführend

Inhalt

Eva, eine Schwarze Frau, landet im Gefängnis, weil sie ihren letzten Mann umgebracht und den Penis abgebissen hat. Die Rückblende zeigt, dass sie von jeher, also schon als Kind und Mädchen eher als Sex- und Lustobjekt betrachtet und behandelt wurde. Der wenige Schutz, den sie von Seiten der Mutter oder anderer weiblicher Erwachsener bekommen konnte, reicht als Gegengewicht bei Weitem nicht aus. Die Erinnerungen verschwimmen immer mehr, je näher sie dem aktuellen Ereignis kommen. Und immer mehr verstummt Eva.

Subjektive Eindrücke

Es ist absolut hart, dieses Buch zu lesen. Ich konnte es nicht wie andere Bücher "in einem Rutsch" lesen, sondern brauchte zwischendurch immer wieder eine Verschnaufpause.

Der Aufbau des Handlungsablaufs mit der zunehmenden Vermischung der Erinnerungen und der zunehmenden Verstummung Evas lassen einen hautnah das Erleben von Eva miterleben, ja, vermutlich ansatzweise auch miterfühlen.

Mit Sicherheit nichts für zart besaitete Seelen, aber tiefgründig, zutiefst bewegend und in eine Welt führend, die den meisten privilegierten Menschen eher verschlossen bleibt.

Fazit

Hart, erhellend und betroffen machend.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

Cover des Buches Evas Mann (ISBN: 9783985680528)
Buch_und_Schules avatar

Rezension zu "Evas Mann" von Gayl Jones

Buch_und_Schule
Feministische Literatur, die trotz ihres Alters erschreckend aktuell ist

"Meine Haare waren nicht gekämmt, verwandelten sich allmählich in Schlangen. " (S.56)

Eva Medina Canada sitzt im Gefängnis, hat vor Gericht nie etwas geäußert zu ihren Beweggründen für den Mord an ihrem Liebhaber. 

Nun dürfen wir teilhaben an ihren Gedanken, die um die Männer kreisen, denen sie im Lauf ihres Lebens begegnete.

Es sind verstörende Erlebnisse mit Nachbarn, Verwandten, Bekannten jeden Alters - der Jüngste ist 8, als er ihr gegenüber erstmals übergriffig wird. 

Sie springt hin und her, manchmal ist nicht sofort klar, auf wen sich die Passagen beziehen, denn Vieles verschwimmt miteinander.

Diese neue Variante der Medusa-Geschichte aus Sicht einer Schwarzen Frau ist einprägsam, auch fast 5 Jahrzehnte nach ihrem ersten Erscheinen decken sich die Schilderungen mit denen zahlreicher Frauen rund um die Welt.


Übersetzt hat den Roman Pieke Biermann sprachsensibel unter Verwendung aller damals üblichen und im Original vorkommenden rassistischen und diskriminierenden Ausdrücke. Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich anfangs die Sprache, die sich aus dem Amerikanischen natürlich nicht 1:1 übersetzen ließ. Hat man sich jedoch einmal eingelesen und eingelassen auf Evas Lebensgeschichte, zieht sie einen in den Bann.

Großartig geschriebene Black American Literature - absolut empfehlenswert.

Cover des Buches Evas Mann (ISBN: 9783985680528)
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Rezension zu "Evas Mann" von Gayl Jones

caught_in_fairytales
Großartig!

Evas Mann (5 Sterne, Verlag: kanon, Autorin: Gayl Jones, Übersetzerin: Pieke Biermann, Genre: Belletristik, Seiten: 187, erstmals erschienen: 1976, Reziexemplar🥰)

Inhalt

Die Protagonistin Eva ist zeit ihres Lebens von Männern bedrängt und missbraucht worden. Nun sitzt sie im Gefängnis, weil sie ihre Affäre umgebracht, und ihm vorher noch den Penls abgebissen hat. Alle wollen wissen, warum sie es getan hat, doch sie spricht nicht.

Fazit

Wow … das war … heftig. Anfangs habe ich den Roman in kleinen Häppchen gelesen und musste Pausen machen. Aber er war gut. So gut geschrieben! Die Geschichte ist ein Wirrwarr aus aktuellen Ereignissen und Erinnerungen Evas. Während sie im Gefängnis sitzt, werden nach und nach Erinnerungshäppchen eingeführt, die zeigen, wie sie ihr Leben lang s€xuell belästigt wurde. Schon als Mädchen wird sie objektifiziert, nur als ein Stück Fleisch betrachtet, als Besitz, als Errungenschaft. Allein von ihr angesehen zu werden, interpretieren die - natürlich - Männer als lüsternen Blick und Aufforderung. Sie müssen sich ihre Männlichkeit durch S€x mit einer jungen Frau bestätigen. Dabei ist das Wort consent nicht in ihrem Vokabular. Erbärmliche Würstchen. 

Nachdem also nach und nach prägende Übergriffe aus ihrem Leben eingeführt worden sind, vermischen sich diese in der Erzählung irgendwann miteinander und markieren damit die Zuspitzung der Ereignisse. Anfangs noch durch Absätze voneinander getrennt, mischen sich die Erinnerungen irgendwann Satz für Satz. Für mich ein sehr eindrucksvolles Stilmittel, um die innere Aufruhr der Protagonistin zu zeigen, die sich absolut ruhig, fast schon wie betäubt zeigt. Zudem ist es eine tolle Metapher dafür, dass es irgendwann nicht mehr um die einzelnen Übergriffe an sich geht, denn sie alle gleichen sich so oder so. Denn: Es sind nicht alle Männer, aber es sind immer Männer. Und im Falle Evas, einer jungen, schönen schwarzen Frau, gefühlt fast alle, denen sie begegnet.

Sprachlich absolut großartig, und auch inhaltlich mutig für das Erscheinungsjahr vor knapp 50 Jahren. Auch vor der deutschen Übersetzung ziehe ich den Hut, denn sie liest sich sprachlich sehr authentisch und ich kann mir vorstellen, dass das keine leichte Aufgabe war (- ich bin studierte Übersetzerin). Ich sehe also, ich muss unbedingt mehr von Gayl Jones lesen! Und ihr diesen Roman, wenn er euch inhaltlich nicht triggert!

Gespräche aus der Community

Kentucky 1947: Jeden Abend erfüllt Ursa den Raum von Happy’s Café mit ihrem Blues. Ihr Gesang handelt vom Schmerz und vom Bösen. Er gilt dem Sklavenhalter Corregidora.

Lies jetzt Gayl Jones’ zutiefst ergreifenden Roman über die Schmach des amerikanischen Erbes und die Sehnsucht nach Selbstbehauptung. Herzlich willkommen zu unserer Leserunde zu »Corregidora«! 

96 BeiträgeVerlosung beendet
NalasBuchBlogs avatar
Letzter Beitrag von  NalasBuchBlogvor 2 Jahren

Ich habe das Buch beendet, auch wenn es mir zwischenzeitlich ziemlich schwer fiel.

Der Schreibstil ist nicht meins. Oftmals kam er mir stockend vor, zeitweise verwirrend und auch von vulgären Beschreibungen bin ich nicht wirklich Fan.
Dennoch ist es ein Buch, was zum Nachdenken anregt, wenn man zwischen den Zeilen liest. Da es ie Geschichte einer starken Frau wiederspiegelt, die von diesem Schicksal bestimmt nicht allein getroffen ist.

Community-Statistik

in 34 Bibliotheken

auf 5 Merkzettel

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