Dieses Buch hatte ich nach 3 Stunden und einigen Tränen beendet. Es war absolut nicht das, was ich erwartet hatte, sondern weitaus mehr! Zunächst verstehe ich gar nicht, wieso dieses Buch offiziell in die Jugendbuch-Schiene geschoben wurde. Etwa nur, weil Jugendliche darin vorkommen? Für mich ist es zumindest genauso einfach als Roman zu bezeichnen, weil es definitiv nicht nur Jugendliche anspricht und eine viel größere Zielgruppe verdient hat. . Der Erzählstil der Autorin ist wirklich toll, sie macht es einem einfach in die Story hineinzufinden und versetzt den Leser per Ich-Perpektive in den Kopf der 17jährigen Mia, die wir an einem gewöhnlichen Morgen am Frühstückstisch mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Teddy vorfinden. Es hat in der Nacht geschneit und das Radio angekündigt, dass die Schulen deswegen geschlossen sind. Da Mias Vater Lehrer ist, hat er somit auch einen freien Tag, was seine Frau dazu veranlasst ebenfalls in ihrer Firma anzurufen und sich diesen Tag frei zu nehmen. Zu viert planen sie einen Ausflug zu Bekannten ihrer Eltern. . Die familiäre Harmonie wird jedoch schon nach den ersten paar Seiten von einem Schreckensmoment durchbrochen. In einem Moment hört Mia mit geschlossenen Augen dem Autoradio zu, und im nächsten Moment ist alles anders, angekündigt durch den simplen Satz „You wouldn’t expect the radio to work afterward.“ Der Autounfall wird so unglaublich nüchtern und grausam dargestellt, dass man tatsächlich kurz die Luft anhält. Und plötzlich steht Mia auf der Straße und sieht sich selbst blutverschmiert im Graben liegen. . Mia weiß selbst nicht in welchen Zustand sie sich befindet, als sie den Notärzten folgt und zusieht, wie sie verzweifelt versuchen ihr Leben zu retten. Ihre Eltern hat man bereits in schwarze Säcke gepackt, von ihrem Bruder weiß sie, dass er ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht wird. Seltsam ist jedoch, das Mia absolut nichts spüren kann. Doch sie findet schnell heraus, dass es an ihr liegt, sich zu entscheiden, welchen Weg sie nun gehen möchte. . Im Verlauf der Geschichte lernt man durch diverse Rückblicke Mias Familie, ihren Freund und auch Mia selbst immer besser kennen. Sie alle waren mir so sympathisch, dass es mir schwer fiel, das Buch wegzulegen. Überhaupt ist die ganze Thematik so spannend, dass man nicht mal im Traum daran denkt, eine Pause zu machen. Dadurch, dass das Buch nur 250 Seiten hat, ist die Reise allerdings auch schnell wieder zu Ende. . Fazit: Eine unglaublich rührende Geschichte, bei der man keine Probleme hat die Entscheidung der Protagonistin nachzuvollziehen. Tolle Charaktere, toller Schreibstil und ein spannendes Thema! Eine wirkliche Empfehlung!