Rezension
Dass ich nach dem vierten Buch von Gayle an ihrem Schreibstil Gefallen gefunden habe, ist unumstritten. Aber dennoch ist dieses Können, das Talent, nie eine Garantie dafür, dass ein Werk auch wirklich gut wird/ist. Genau dieser Grundsatz findet leider bei ‚Just One Year’ Anwendung. Anders als erwartet, geht die Geschichte sozusagen nochmal beinahe von vorne los, nur aus einer anderen Perspektive. Bis zu einem gewissen Punkt finde ich das natürlich nicht verkehrt, gerade, um einen Charakter besser kennenzulernen. Doch hätte es nicht ausgereicht, dass beispielsweise nur bis zur Hälfte des Buches durchzuziehen, um zu erfahren, wie es mit Allyson und Willem weiter geht? Willems Jahr lässt sich nicht verschönigen, es war langweilig und -atmig. Unumstritten sind schöne Szenen dabei, das will ich nicht leugnen. Aber dennoch empfand ich es als Enttäuschung, dass Allyson tatsächlich erst auf der vorletzten Seite präsent ist und man nichts darüber erfährt, ob das denn nun wirklich die große Geschichte, die einzigartige Liebe ist. Das alles bleibt dementsprechend dem eigenen Kopfkino überlassen. ‚Just One Day’ wäre als Einteiler besser dran.
* * * SPOILER ENDE * * *