Cover des Buches Manchmal musst du einfach leben (ISBN: 9783810525291)
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Rezension zu Manchmal musst du einfach leben von Gayle Forman

ein steiniger Weg zum eigentlichen "Ich"

von lillylena vor 7 Jahren

Kurzmeinung: einprägende Geschichte mit starken Charakteren. Mir gefällts!

Rezension

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lillylenavor 7 Jahren
Maribeth hat das perfekte Leben. Sie ist Mitte Vierzig, konnte dank einer künstlichen Befruchtung im höheren Alter doch noch Mutter von Zwillingen werden und hat einen ordentlichen Job als Redakteurin. Sie meistert Beruf und Familie mühelos- bis ihr ein Herzinfarkt einen Strich durch die Rechnung macht. Plötzlich wird ihr bewusst, dass sie sich selbst bei all dem Alltag komplett vergessen hat und ihr Leben endlich ist. Ihr Mann kündigt an, "eine Blase" zu erschaffen, sobald sie nach Hause kommt. Doch nichts davon geschieht. Die Familienmitglieder verhalten sich in Maribeth' Augen egoistisch und selbstgerecht. Sie weiß nicht mehr weiter und flieht.

Ich hab mich zunächst schwer getan mit dem Buch. Maribeth erschien mir ziemlich weinerlich und ein wenig übertrieben. Als ich dann jedoch gemerkt habe, wie ihr Alltag tatsächlich aussieht und wie selbstgerecht sich Jason und ihre Mutter benehmen, habe ich sie verstanden. Die Flucht scheint mir aussergewöhnlich hart, denn ich könnte meine Familie nicht einfach so hinter mir lassen, doch für Maribeth war es genau das Richtige. Sie konnte sich so noch nicht geahnten Ängsten stellen und viele tolle Menschen kennen lernen.

Wie hat mir der Verlauf der Geschichte gefallen? Ich habe mich immer mehr in die Protagonistin verliebt. Sie geht ihre Probleme so natürlich an und ich habe oft gedacht, ich könne mir eine Scheibe abschneiden.
Ein wenig schade fand ich jedoch, dass das Familiendrama sehr einseitig beschrieben wurde. Manchmal hätte ich mir gewünscht zu erfahren, wie es Jason, Oscar und Liv während der Abwesenheit ergangen ist. Klar, am Ende wird dazu ein wenig geschrieben, aber mir persönlich war das zu wenig.
Ebenso unnötig fand ich eine seichte Liebesbeziehung, die sich im Laufe des Romans entwickelt hat, da diese nichts zum Spannungsaufbau beigetragen hat. Das Buch endet meiner Meinung mach auch ein wenig abrupt und einige Handlungsstränge bleiben ein wenig in der Luft hängen, als ob sie nur Lückenfüller für die eigentliche Geschichte gewesen sind.
Positiv hervorzuheben ist aber die Entwicklung von Maribeth auf ihrer Dienstreise. Sie war zu Beginn schon eine starke Frau aber zum Ende hin ist sie mir noch sympatischer, da sie auch Fehler zugeben kann und gelernt hat, auf sich und ihren Körper zu hören.

Fazit: Ich selbst habe noch keine Familie und kann auch so theoretisch die Probleme nicht nachvollziehen, aber die Autorin hat es geschafft mich über alle Seiten des Buches zu fesseln. Ich konnte mit Maribeth durch Höhen und Tiefen gehen und mich auch gut in sie hineinversetzen. Am Ende bleibt ein positives Gefühl. Was ich mitnehme? Jeder braucht Menschen, die einen so lieben wie man ist, auch wenn man mal auf eine "Dienstreise" gehen muss.
Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


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