Gemma Merino

 4,8 Sterne bei 20 Bewertungen

Lebenslauf

Gemma Merino studierte Kinderbuchillustration an der Cambridge School of Art. Noch während ihres Masterstudiums wurde sie 2011 mit dem renommierten Macmillan Preis für Kinderbuchillustration ausgezeichnet. Gemma Merino wurde in Katalonien geboren und studierte ursprünglich Architektur in Barcelona. Sie hat in Spanien, Dublin und Tel Aviv gearbeitet. Heute lebt sie in London.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Gemma Merino

Cover des Buches Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte (ISBN: 9783833906725)
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Rezension zu "Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte" von Gemma Merino

Eine berührende, sehr wertvolle, wunderschöne Geschichte über Selbstzweifel, Ich-Findung und bedingungslose (Eltern)Liebe
Kinderbuchkistevor 2 Jahren

Klein sein und groß werden, das ist nicht leicht. Erst recht nicht wenn man, wie das kleine "Drachen"Mädchen in  dieser Geschichte, seinen Papa stolz machen möchte. Die Kleine liebt ihren Papa sehr. Umso mehr schmerzt es sie, das sie mit den anderen Drachenkindern nicht mit halten kann.  Zu gern würde sie alles können, was die anderen können. Sie wollte, dass ihr Vater stolz auf sie ist. Stolz auf das was sie kann. Doch so sehr sie sich auch bemühte, es gelingt ihr nicht Feuer zu spucken oder zu fliegen. Statt einem großen Feuerstrahl kam bei ihr nur ein Pfeifen heraus und fliegen konnte sie nicht weil ihr die Flügel fehlten. Wieso nur sind ihr noch keine Flügel gewachsen? dachte sie. Während ihr Vater alle Drachenkinder in die Welt des Drachenlebens einführte, mit ihnen über das Wasser flog um sie davor zu warnen, weil es nicht nur eisig kalt war sondern auch das Feuer löschte, gab es für das kleine Drachenmädchen nur ein Thema. Wieso bin ich anders als die anderen? Wieso kann ich nicht das was die anderen können. Was ist falsch an mir?In ihrer Traurigkeit wurde sie sehr kreativ, baute sich Flügel und startete Flugversuche. Was erst einmal als eine gute Idee erschien und auch mäßig gelang, war am Ende zum Scheitern verurteilt, denn das was die anderen konnten, konnte sie mit ihren selbstgebauten Flügeln nicht. Sie ließ sich sogar mit einen Kanone in den Himmel schießen in der Hoffnung fliegen zu können. Tatsächlich gelang ihr ein Looping, doch am Ende landete sie ausgerechnet dort, wo Drachen niemals landen sollten, im Wasser. Doch dabei stellte sie etwas erstaunliches fest, Wasser war genau ihre Welt. Es war weder kalt noch irgendwie unangenehm. Das erste Mal fühlte sie sich wohl und fand sogar jemanden, der genauso aussah wie sie. Mehr noch sie fand einen Spielkameraden. Als der Vater kam um sie aus dem Wasser zu ziehen, erschrak sie. Es war ihr sehr unangenehm. Sie dachte sie hätte ihren Vater wieder einmal enttäuscht. Als der sie in den Arm nahm und sie sich traute ihn zu fragen, was denn falsch an ihr sei bekam sie eine erstaunliche Antwort, die ihr ganzes Leben verändern soll, denn der Vater erklärt ihr nicht nur, dass nichts an ihr falsch ist, das sie gut ist wie sie ist sondern auch, das es kein Wunder ist, das sie nicht fliegen kann, denn sie ist gar kein Drachenmädchen sondern ein Krokodil. Sein Krokodilmädchen. 

"Du bist mein wundervolle Krokodiltochter, und ich liebe dich, so wie du bist".(Zitat aus dem Buch)

Gemma Merinos einfühlsame, emotionale Geschichte greift ein sehr wichtiges Thema auf. Kinder möchten ihren Eltern gefallen, möchte sie nicht enttäuschen und ihre Anerkennung. Sie möchten, das die Eltern stolz auf sie sind. Dabei wissen sie noch nicht, dass sie mit dieser Zielsetzung, die auch ziemlich anstrengend sein kann, oft scheitern werden. Eltern sollten ihren Kindern zu jeder Zeit vermitteln, das sie gut sind so wie sie sind. Das sie so geliebt werden wie sie sind und keine Erwartungshaltung erfüllen müssen. Das jeder anders ist und jeder etwas besonders gut kann, dass es aber auch Zeit und Ausprobieren bedarf zum herauszufinden was einem gefällt und was man gut kann. Leider erlebt man in Kita, Grundschule und diversen Freizeiteinrichtungen anderes. Eltern, die von ihren Kindern extrem viel erwarten. Eltern, die ihre Kinder von einer Aktivität zur nächsten kutschieren, den Terminplan so füllen, dass sie kaum eigene Zeit haben. Klar, dass sich die Kinder dann unter Druck gesetzt fühlen und sich mehr als einmal selbst in Frage stellen. 

Schön, dass es Geschichten wie diese gibt, die Kindern zeigen, dass es auch anders geht. Geschichten, die aufzeigen, dass es eine bedingungslose (Eltern)Liebe gibt und das man gut so ist, wie man ist.

Es ist eine Familiengeschichte, die nicht nur eine Botschaft an die Kinder hat, sondern bestimmt auch den ein oder anderen Elternteil nachdenken lässt.

Wie heißt es so schön "....gebt den Kindern Flügel...." genau das hat der Drachenvater gemacht. 

Bei einer Vorlesestunde fragte ein Kind: "Ob der Vater traurig war als er festgestellt hat, dass das Drachenmädchen wegen ihm traurig war? Er wollte doch gar nicht das sie besonders gut ist. Er hat sie doch so lieb, wie sie ist?" Eine gute Frage, wie ich finde. Genau das ist es aber was deutlich macht, dass Kinder oft falsche Vorstellungen von "Liebhaben" haben. In der Gruppe überlegten wir, ob der Vater etwas hätte anders machen können. Grundlage waren zwei Annahmen. 1. der Vater liebt alle seine Kinder gleich und macht sich gar keine Gedanken darüber, dass Kinder alles tun um den Papa glücklich zu machen, damit er stolz auf sie ist, 2. der Vater forderte doch viel von seinen Kindern und ändert seine Meinung mit der Zeit, weil er bemerkt, das Liebe wichtiger ist als Leistung. Was hätte der Vater nun anders machen können? Die Kinder sind sich einig, es ist ein toller Papa, dem gar nicht bewusst war, das das kleine Drachenmädchen meinte ihn stolz machen zu müssen. Er hätte ihr vielleicht öfter zwischendurch sagen sollen, dass es nicht schlimm ist wenn sie etwas nicht kann. Der Satz "Du bist mein wundervolle (Krokodil)Tochter, und ich liebe dich, so wie du bist", hätte er ehr und öfter sagen können. Und wenn er gewusst hat, das sie kein Drache sondern ein Krokodil ist hätte er es auch direkt sagen sollen. Ob er es wirklich wusste, oder es ihm erst klar wurde, als er sie aus dem Wasser gezogen hat, das ist eine Frage, die sowohl in der erzählenden Geschichte als auch in den wundervollen Illustrationen, unbeantwortet bleibt, wohingegen die Bemühungen des "Drachen"Mädchen, die Sorge des Vaters um die Kinder und die Liebe zu seiner Krokodiltochter in den Bildern nicht nur fantastisch visualisiert wurden, sondern die Geschichte auch lebendig und nachempfindbar macht.  Zudem sind die Zeichnungen mit ihrer Dynamik und ausdrucksstarken Mimik und Gestik, bei aller Tragik auch sehr witzig. Freund und Leid liegen hier eng beieinander, das spüren die Kinder und löst in ihnen Emotionen aus, die auch Erwachsene spüren.

Und so haben wir hier eine wundervolle, sehr wichtige Geschichte mit zauberhaften Illustrationen, die berührt, schmunzeln lässt und zum Nachdenken anregt.


Cover des Buches Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte (ISBN: 9783833906725)
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Rezension zu "Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte" von Gemma Merino

Es war einmal ein kleines Drachenmädchen ...
EmmyLvor 2 Jahren

Das kleine Drachenmädchen unterscheidet sich von seinen Geschwistern. Es bekommt keine Flügel und kann Feuer nicht leiden. Natürlich möchte sie ihren großen Drachenpapa unbedingt stolz machen. Während das Drachenmädchen nun auf kreative Weise versucht wie ihre Geschwister zu sein, entdeckt sie, dass sie etwas völlig anderes ganz besonders gut kann.

Wundervolle farbige Illustrationen interpretieren und erweitern den Text fantasievoll. Die meisten Seiten sind vollflächig illustriert. Hin und wieder lockern kleinere Bilder der tierischen Handlungsträger die Seitengestaltung auf. Das niedliche kleine Drachenmädchen mit ihren Kulleraugen und die einfühlsame Geschichte machen beim Vorlesen und Zuhören einfach gute Laune. Alle Szenen enthalten eine sanfte Dynamik, ein wenig Situationskomik und natürlich einen kleinen Drachen auf der Suche nach seiner Identität. Zum Vorlesen sollte man sich Zeit nehmen, damit die Geschichte ihren charmanten Zauber entfalten und die kleinen Zuhörer in ihren Bann ziehen kann. Auf eventuelle Zwischenfragen sollte man sich vorbereiten. Die großen Illustrationen ermöglichen auch eine Präsentation vor der Gruppe und bieten dennoch die Möglichkeit zum Entdecken bzw. Suchen. 

Besonders schön ist, dass die Geschichte bereits in der Umschlagseite beginnt und dort auch endet. So kann man bereits vor dem Vorlesen mit den kleinen Zuhörern ins Gespräch kommen und über eine mögliche Story philosophieren. Zu sehen ist dort eine kleine Maus, die mit einem Ei wegläuft, welches sie offensichtlich aus dem Nest eines Drachen gestohlen hat.

Die Geschichte bietet wundervolle Gesprächsanlässe zu Themen wie Anderssein, Mut, Selbstvertrauen, Akzeptanz, Selbstfindung. Sie eignet sich hervorragend für dialogische Vorlesegespräche zur Identitätsförderung.

Das Buch ist für Kinder ab drei Jahre sehr zu empfehlen. Die große Schrift lädt auch Leseanfänger dazu ein, selbständig zu lesen. Gerade kleine Lesemuffel lieben den Erfolg ein ganzes Buch allein gelesen zu haben auch wenn es sich dabei um ein Bilderbuch mit wenigen Sätzen handelt.

Ein zauberhaftes Bilderbuch zur Stärkung von Empathie und Fremdverstehen.

Cover des Buches Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte (ISBN: 9783833906725)
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Rezension zu "Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte" von Gemma Merino

Ein Buch übers Anderssein und die Bedeutung von Familie
ErikHuyoffvor 2 Jahren

In der letzten Zeit habe ich „Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte“ gelesen. Das Bilderbuch für Kinder ist 2021 im Baumhaus Verlag, Bastei Lübbe AG, erschienen, die Originalausgabe wurde 2021 unter dem Titel „The Dragon Who Didn’t Like Fire“ bei Macmillan Children’s Books, einem Imprint von Pan Macmillan veröffentlicht. Text und Illustrationen in der Originalausgabe stammen von Gemma Merino, für die Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche ist Jennifer Gomber verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury.

Alle Drachen können Feuer spucken. Nur das kleine Drachenmädchen nicht. Und Flügel wachsen ihr auch keine. Dabei würde sie so gerne fliegen und mit ihren Geschwistern durch die Lüfte sausen! Doch das kleine Drachenmädchen ist erfinderisch und lässt sich so einiges einfallen, um ihren großen Traum wahr werden zu lassen. Und schließlich findet sie Erstaunliches über sich heraus …

„Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte“ ist – ich kann es nicht anders sagen – wirklich zuckersüß. Die einzelnen Illustrationen sind mit so viel Liebe zum Detail, mit Witz und vor allem Charme erstellt worden, dass man sich nicht nur in das kleine Drachenmädchen, sondern einfach in alle Figuren direkt verliebt. Dabei gibt es auch außerhalb der Geschichte, auf den Coverinnenseiten, dem Impressum oder dem Buchumschlag soviel zu entdecken.

Die eigentliche Handlung ist einfach und altersgerecht, gleichsam aber sehr gefühlvoll und bestärkend. Sie behandelt das Thema des Andersseins und betont dabei die große Bedeutung einer liebevollen Familie, die Zugehörigkeit und Halt vermittelt – egal, wie anders man ist oder man sich fühlt.

Das Zusammenspiel von Text und Illustration ist sehr harmonisch gelungen, da die einzelnen Textabschnitte gut in die Bilder eingebaut, teils innovativ und überraschend gesetzt worden sind. Dabei ist auch das Verhältnis von Text und Bild ausgewogen und altersgerecht und lädt zum Vorlesen oder selbst entdecken ein.

Neben dem tollen Buchsatz überzeugt auch die restliche Buchgestaltung auf ganzer Linie. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchumschlag ist auf Cover und Coverrückseite hochwertig geprägt und – wie oben bereits angemerkt – mit farbigen Coverinnenseiten versehen. Dabei sind Cover und -Rückseite auch wunderschön anzusehen, detailverliebt und wecken Lust auf die Geschichte – ein rundum gelungenes Gesamtpaket.

Mein Fazit: „Der kleine Drache, der kein Feuer spucken konnte“ ist ein wundervolles Bilderbuch für Kinder, das mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde und eine wichtige Botschaft vermittelt – untermalt von wunderschönen Illustrationen. Für Leser (und Vorleser) des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab dem vom Verlag empfohlenen Alter von vier Jahren.

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