Cover des Buches Game of Passion (ISBN: 9783734104824)
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Rezension zu Game of Passion von Geneva Lee

Besser als Vorgänger! Liebe/Erotik bleibt ein wenig auf der Strecke

von Chibi-Chan vor 6 Jahren

Rezension

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Chibi-Chanvor 6 Jahren

Meine Meinung

Allgemein

Wow! Der Sprung vom ersten Band zu diesem ist enorm. Während zuvor von allem ein wenig, aber von nichts genug da war – Spannung, Liebe, Geschichte – so wurde in diesem Band alles rausgeholt, was ging.
Nach dem Cliffhanger im vorigen Buch, wollte ich dann doch unbedingt wissen, wie es weiterging und es hat sich gelohnt. Band 2 handelt eher von der Tätersuche allgemein. Abwechslungsreich war, dass man sich als Leser nicht in öden Gerichtsgebäuden wieder findet und über Gerichtsverhandlungen liest, sondern eher das Geschehen drum herum mit erlebt. Es gab Polizeigespräche hinter der Kulisse, wie man sie aus Serien im Fernsehen kennt, aber auch wurde der Druck deutlich, den Medien ausüben können. Deutlich wird wieder, dass es jedem passieren kann. Man kann sich wie der unbedeutenste Mensch auf Erden fühlen, plötzlich ist man im Vordergrund und alle möchten dein dunkles Geheimnis lüften. Doch auch Menschen, die den Druck und die Presse gewohnt sind, haben zu kämpfen.
Die Charaktere wollen diesmal mehr wissen. Wollen das Geheimnis selbst ans Licht zerren, statt es der Polizei zu überlassen. Dabei wurde mit einer App der heutigen Zeit gespielt – Instagram. Die Idee gefiel mir sehr gut und gab der Geschichte mehr, als nur einen kriminellen Hintergrund. Plötzlich scheint der Mord aus Band 1 mehr zu verbergen.
Bin ich normalerweise doch ein Fan von einer langsamen Entwicklung in der Liebe, so wünschte ich mir in diesem Band ein wenig mehr. Man wird immer angeteasert, aber dennoch passiert nicht viel. Die „Passion“ ist hier das Verlangen, doch nicht der Akt selbst. Schön hat sich die Autorin mit dem Grund gerettet. Ich hoffe, dass es im Finale mehr für das Herz gibt. Sonst ist die Geschichte tatsächlich nur ein Kriminalroman.

Charaktere

Die Charaktere sind ein Mix aus Klischee und Neuerfindung. Somit war es für mich immer ein hin- und hergerissen sein, zwischen „langweilig“ und „doch interessant“. Jamie, der klischeehaft Reich ist, gehört zu der typischen Sorte „Frauenkontrollierer“, was alles – noch klischeehafter – mit der Sorge um Emma erklärt wird. Jedoch ist er auch einfühlend und nicht der BadBoy, wie jedes Klischee jetzt danach greifen würde. Er scheint recht bodenständig für sein Vermögen zu sein und das gefiel mir.
Emma hingegen ist das normale Mädchen mit viel Biss und wird in diesem Band ganz mutig. Denn sie ist diejenige, die auf eigene Faust handelt, um den Täter zu schnappen. Graues Entlein wird also zum wunderschönen Schwan. Das schöne war, dass sie dabei überhaupt nicht taff erschien, sondern die Ängste zeigte, die sie als normales Mädchen auch haben sollte.

Schreibstil & Sichtweise

Der Schreibstil ist sehr simpel und lässt sich flüssig lesen. Das Geschehen lässt sich auch verfolgen, wenn man nicht ganz bei der Sache ist. Dennoch hat Genevas Art zu schreiben einen gewissen Touch, der mich am Buch festhielt, mich nicht losließ.
Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive der Protagonistin Emma.

Cover & Titel

Ich liebe die Farben dieses Covers! Blau konnte mich schon immer magisch anziehen. Die Farbe der Sehnsucht, sowie sie in diesem Buch vorkommt. Vor allem das Funkeln des Covers zieht mich in den Bann. Die massive Großstadt in der Nacht. Umrahmt von dunklen Geheimnissen. Ich finde es gelungen!
Der Titel „Game of Passion“ jedoch ist etwas irreführend. Denn mehr als ein Spiel ist es wirklich nicht. Man wird angeheizt, bekommt immer Häppchen zu bieten, aber nie mehr.

Zitat

„Ich kann mich an alle Details erinnern: Sie hatte rotblondes Haar, während meines sandfarben ist, und auch mehr Sommersprossen, besonders auf der Nase. Sie wurde nie braun. Ich habe alle Puzzleteile zusammen, aber es wird zunehmend schwerer, sie alle richtig zusammenzusetzen. Das ist der wahre Preis eines Verlusts. Menschen lösen sich auf, bis von ihnen nichts mehr übrig ist, als eine Reihe unzusammenhängender Erinnerungen.“
– Seite 81

Fazit

Ein gelungener zweiter Band, der mich noch mehr fesseln konnte, als sein Vorgänger! Jedoch drängelt sich der Kriminalfall weit in den Vordergrund, während die Liebe und Erotik zwar da ist, aber etwas untergeht.

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