Rezension zu Ohnmachtspiele von Georg Haderer
Rezension zu "Ohnmachtspiele" von Georg Haderer
von traumwald
Rezension
traumwaldvor 13 Jahren
"Schäfers Qualen" kenne ich nicht, aber mit "Ohnmachtspiele" setzen sich diese fort. Gerade noch sitzt Major Schäfer beim Therapeut, um den hinterlistigen Parasit - den Dämon der hoffnungslosen Leere - loszuwerden, da erhält er über den Abruf seiner Mailbox neue Schreckensmeldungen. Erst ist es die Leiche einer jungen Frau, die man in der Donau aufgefunden hat, dann die mysteriöse Meldung über eine Frau die, so mutmaßt man, womöglich in der Badewanne ertrunken sei, eine Leiche im Wald und nicht zu vergessen der Junkie, der vor circa einem Monat ebenfalls im Wald aufgefunden wurde. Unfall, Unfall, Überdosis - so soll es in den Ermittlungsakten stehen. Wenn es nach dem Polizeipräsidenten geht, handelt es sich hierbei um bereits aufgeklärte Fälle. Eine fragwürdige und höchst unverantwortliche Schönmalerei! Gespart wird an allen Ecken und Kanten, doch Schäfer bleibt stur. Mit seiner wahnwitzigen Theorie, dass es sich aufgrund seiner Untersuchungen, nicht etwa um diverse Zufälle handelt, sondern um einen Serientäter, der seine Opfer nach dem Schema eines makaberen Kartenspiels aussucht, eckt er selbst bei seinem geschätzten Kollegen Bergmann an. Die nötige und auch so dringende Rückendeckung seitens des Innenministeriums, des Polizeipräsidenten und des Kollegiums erhält er nicht. Wird Schäfer mit seiner Theorie Recht behalten? -- Die Zusammenhänge der Untersuchungen und Schäfers unglaubliche Theorie, sorgte bei mir (wenn auch nur zu Beginn) für Verwirrung. Auch wenn ich den ersten Fall von Schäfer nicht las, so bekommt man während des Lesens sehr schnell einen Bezug zum sturen (aber sympathischen) Major und seinen Kollegen. Nicht zuletzt deswegen, weil der Autor seine Figuren "leben" lässt. Mir fehlte es zwar persönlich ein wenig an Spannung, jedoch fühlte ich mich nebst dem erfrischenden, manchmal auch trockenem Sarkasmus (unter den Kollegen) gut unterhalten. -- Fazit: Insgesamt ein rundum gut durchdachter Krimi, der einen während des Lesens mehr und mehr Spaß bereitet. Krimi-Liebhaber sollten an Georg Haderer nicht vorbeigehen.