Rezension zu Schäfers Qualen von Georg Haderer
Rezension zu "Schäfers Qualen" von Georg Haderer
von Natasha
Rezension
Natashavor 15 Jahren
Ein Krimidebüt aus Österreich, das sich gewaschen hat: Polizeimajor Schäfer wird aus Wien an seinen Heimatort Kitzbühel gerufen, nachdem sich dort ein grausamer Mord ereignet hat. Noch bevor er ankommt, gibt es bereits den zweiten Toten und die Serie reißt nicht ab. Ein Killer ist unterwegs, der vor nichts halt macht und dem offenbar nicht beizukommen ist. Schäfer, trotz seiner eher unkonventionellen Methoden erstaunlich erfolgreich, geht von seinem Hotelzimmer aus den winzigen Spuren nach, die der Mörder hinterlässt, fällt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in Tiefschlaf, isst sich durch alle Gaststätten und Cafés der Gegend und schafft es trotzdem, das Geflecht aus früheren Verbrechen, Filz und sogar RAF-Terrorismus zu durchdringen. „Schäfers Qualen“ ist der wunderbare Auftakt zu einer Reihe, die hoffentlich noch viele Folgen hat…ein überaus sympathischer, wenn auch nicht ganz einfacher Ermittler, der überall aneckt, mit seiner Vergangenheit in Kitzbühel offenbar ganz und gar nicht abgeschlossen hat, dazu ein Haufen merkwürdiger Randfiguren und eine richtig böse Geschichte, die hinter allem steckt. Das ist nicht nur spannend bis zum Schluss, sondern hat seinen ganz eigenen Charme, wenn etwa von Telefonaten, die Schäfer reichlich führt, immer nur eine Seite zu lesen ist. Das hat was…genau wie die steten Zweifel Schäfers an sich selbst und seinen Ideen, seine teilweise ziemlich krausen Gedankengänge und merkwürdigen Alleingänge. Mit ihm hat Georg Haderer ein echtes Original geschaffen, von dem wir hoffentlich bald wieder hören werden!