Georg Herbert

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Cover des Buches Der Kronprinz und das Dritte Reich (ISBN: 9783406805462)
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Rezension zu "Der Kronprinz und das Dritte Reich" von Jürgen Luh

Elle74
Eine Debatte, die eigentlich unnötig ist, da es auf der Hand liegt

In dem Buch finden sich die Rezension des Buches von Machtan und einige Aufsätze, Fotos sowie eine historische Analyse, wenn es so nennen möchte, ob der Kronprinz sich für das Dritte Reich engagierte- dann, nämlich, hätten seine Ahnen keine Chance ehemaligen Besitz wieder zurückzufordern. Vorab- 1918 zeigte sich Deutschland und dann die Weimarer Republik durchaus großzügig gegenüber unserem letzten Kaiser Wilhelm II.. Einmal erhielt er Exil in den Niederlanden, was man hinnahm, dann aber durfte er schon einiges mitnehmen, was zu seinem Besitz gehörte- es folgten dann nochmals 183 Waggons mit Besitztümern, die alle in Haus Doorn landeten, eine saftige Entschädigung finanzieller Art- es würde zu lange dauern, darauf in Gänze einzugehen- und selbst die reichte Willy nicht aus. Vielmehr bemängelte er, er könne damit seinen Lebensstandard nicht finanzieren. Ganz famos (Ironie)!

Sein Sohn nun, sah ebenso wie der Vater, Hitler und seine Mannen als eine Chance an- wieder aufsteigen, vielleicht Reichspräsident werden oder im Falle Willys- sogar wieder Kaiser- ach, was wäre das herrlich...man wäre wieder wer...doch so Goebbels u.a. gab es nie Pläne den Kronprinzen oder den alten greisen Kaiser irgendwie an der neugewonnenen Macht ab 1933 zu beteiligen. Für Goebbels war der Kronprinz und überhaupt das Haus Hohenzollern zu "parvenühaft", Emporkömmlinge, die an eine Macht von Gottes Gnaden festhielten, dabei war ihre Zeit längst vorbei. Der Kronprinz selbst machte sich lächerlich, als er Ortschaften in Deutschland besuchte, hinterher großspurig verkündete, man habe "Wiederkommen! Wiederkommen!" von Seiten des Volkes gerufen...doch nur allzu gerne ließ sich der Kronprinz mit Hitler oder Goebbels und anderen Nazigrößen sehen, in Haus Doorn ging Göring zeitweise ein und aus...und viele Verwandte des Hauses Hohenzollern jubelten leider, als die Nazis an die Macht kamen, traten in die Partei ein...dennoch der Adel hatte abgedient. 

Da der Kronprinz sich aber so sehr engagierte, unterstützte er das neue Regime und daher ist meiner Meinung nach eine Diskussion überflüssig, ob heute Nachfahren Anspruch auf irgendetwas hätten. Rechtlich leider nein. 

Die Hohenzollern mussten mit Beginn des Krieges einsehen, dass das neue Regime Pläne hatte, die gar nicht mit ihren harmonierten- von einer neuerlichen Monarchie, mit Parlament oder was auch immer...dem ehemaligen Kaiser stießen die Gesetze gegen Juden auf, die Reichskristallnacht stimmte ihn schon nachdenklich, ob man sich dafür noch engagieren sollte...der Kronprinz war da skrupelloser...auch das sollte man miteinbeziehen. Er kritisierte dies nie, auch nicht die Verfolgung von Sinti und Roma, politisch Andersdenkenden...naiv war er, wie so viele und hing an alten Traditionen fest, wobei ihn die historische Entwicklung schon längst hinweggefegt hatte. Da halfen auch keine Glückwunschtelegramme an Hitler. Das Foto, auf dem der Kronprinz mit Goebbels und Viktoria Luise zu sehen ist in Heiligendamm- Goebbels schämte sich dafür später, wollte die Veröffentlichung verbieten lassen...

Das Buch ist sehr empfehlenswert, wenn man sich für die Thematik interessiert. Inzwischen hat der Nachfahre des Hauses Hohenzollern aufgegeben- angeblich, weil die Prozesskosten ins Unermessliche steigen könnten...ich würde sagen, weil er einsehen musste, dass es auf nichts hinausliefe- die Gutachten der Historiker etc. sprechen da für sich.

Cover des Buches Der Kronprinz und das Dritte Reich (ISBN: 9783406805462)
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Rezension zu "Der Kronprinz und das Dritte Reich" von Jürgen Luh

wsch
Ob der 'kaiserlichen Chuzpe' reibt man sich verwundert die Augen...

Das Augenreiben fällt äußerst intensiv aus, wenn man diese sehr sorgfältig recherchierten, belegten, nachprüfbaren Feststellungen, die Jürgen Luh auf den knapp 160 Textseiten zusammengetragen hat.

Der Autor ist unter anderem Direktor am 'Research Center Sanssouci für Wissen und Gesellschaft'. Er hat die Ausstellung mit dem bezeichnenden Namen "Friederisiko" kuratiert, also organsiert, betreut und verwaltet.

In diesem Buch finden sich jede Menge Zitate aus der Nazi-Zeit. Direkt entnommen der Korrespondenz zwischen dem Kronprinzen und Hitler, weiteren Nazi-Größen, aus damaligen Zeitungsartikeln etc. Dazu kommen zahlreiche Reproduktionen von Fotos, auf denen der Exkronprinz Wilhelm zusammen mit oder in unmittelbarer Nähe von Hitler, Goebbels, Göring, Hindenburg deutlich zu erkennen ist. 

Exkronprinzens Wilhelm tatkräftige Unterstützung der NSDAP, sei es in der Anfangszeit der Diktatur oder in deren unseligen Hoch-Zeit ist unzweifelhaft belegt.

Trotz dieser üblen Vergangenheit versuchen beziehungsweise versuchten (einige Klagen gegen die Bundesrepublik wurden mittlerweile zurückgezogen) die unmittelbaren Nachkommen die Bundesrepublik zu verklagen. Die Gründe: Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe, Rückgabe von während der königlichen/kaiserlichen Herrschaftszeiten zusammen 'geraubten' Kunstgegenständen, Wohnrecht auf Schloss Cecilienhof im nördlichen Teil des Neuen Gartens in Potsdam, natürlich unter voller staatlicher Kostenübernahme. Ob dieser Chuzpe, also dieser Dreistigkeit, Frechheit und Unverfrorenheit der Wilhelmsens Nachfahren reibt man sich dann wirklich die Augen!

Wer an einer sehr treffenden kurzen Meinungsäußerung zu diesen ganzen Vorgängen interessiert ist, suche im Netz einfach mal nach der Stichwortkombination "Hohenzollern Deutschlands erster Clan".


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