Cover des Buches In deiner Welt (ISBN: 9783843430234)
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Rezension zu In deiner Welt von Georg Huber

Rezension zu "In deiner Welt" von Georg Huber

von mabuerele vor 11 Jahren

Rezension

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mabuerelevor 11 Jahren
„…ein Lächeln, das aus dem Herzen kommt, reicht aus, um Welten zu bewegen…“ Nick, 17 Jahre alt, ist frustriert und genervt. Er sieht für sich keine Perspektive. Seine Eltern stehen Nicks Verhalten hilflos gegenüber. Sie wissen nicht, dass sich Nick durch seinen jüngeren Bruder verdrängt fühlt. Nun hat sich Nick noch zusätzlich Ärger eingehalten. Als er mit Freunden in der Stadt war, haben sie versehentlich eine Fensterscheibe eingeschlagen. Bob, Polizist und Freund des Vaters, hat es Nick zu verdanken, dass er nur 50 Stunden Sozialarbeit leisten muss. Wenn Nick seine Ruhe haben will, zieht er sich in den Stadtpark zurück. Dort trifft er auf Jack. Erst ist Nick gar nicht begeistert, als sich jack zu ihm auf die Bank setzt und ein Gespräch beginnt. Doch Nick verspürt, dass Jack glücklich ist. Ihm imponiert die Ausstrahlung des Mannes. Nach dieser begegnung hat Nick einen eigenartigen Traum. Dem Autor ist es gelungen, die Geschichte sehr behutsam aufzubauen. Kernstück waren für mich die Gespräche zwischen Nick und Jack. Sie haben eine philosophische Tiefe, die man nur selten antrifft. Manche Sätze habe ich zwei Mal gelesen. Die Person des Jack ist etwas Besonderes. Ganz behutsam führt er Nick von Erkenntnis zu Erkenntnis. Er zwingt ihm seine Weisheit nicht auf, sondern lässt ihn durch die richtigen Fragen und Handlungsanweisungen selbstständig zum Nachdenken kommen. Jack tut Nick einfach gut. Trotzdem bleibt er bis kurz vor dem Schluss ein rätselhaftes Wesen. Auch Nick wurde ausreichend charakterisiert. Als Leser durfte ich erleben, wie ihn der Umgang mit Jack verändert. Er sieht die Menschen plötzlich mit anderen Augen. Das wirkt sich positiv auf das Familienleben aus. Nick öffnet sich. Dadurch empfindet er die Sozialarbeit nicht mehr nur als Last. Er entscheidet sich, die Stunden in einer Klinik für Essgestörte abzuleisten. Gut gefallen hat mir, wie er dort aufgenommen wurde. Er wurde von Anfang an nicht nur in die Arbeit einbezogen, sondern als gleichwertig behandelt. Eine der Kranken ist Emily, das Mädchen aus seinem Traum. Als Leser wurde ich ausreichend über die Krankheit, ihre Erscheinungsbilder und Risiken informiert. Wegen der Vielzahl der Ursachen wurde auf diese auch nicht näher eingegangen. Das hätte zur Handlung auch nichts Wesentliches beigetragen. Konsequent wird die Erzählung zu Ende geführt. Am Schluss bleibt keine Frage offen. Das Buch wird durch eine innere Spannung getragen, die ich an der Wandlung von Nick festmachen möchte. Ihm gelingt nicht alles gleich. Doch auch aus scheinbaren Niederlagen kann man lernen. Als Leser habe ich mit ihm gebangt und ihm Erfolg gewünscht. Es ist ein emotional bewegendes, leises Buch. Der Autor geht liebevoll mit seinen Protagonisten um. Es wird geholfen und nicht verurteilt. Einer der Kernpunkte ist die Frage, wie wir miteinander und mit uns selbst umgehen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich würde mir wünschen, dass jeder, der mit Erziehung zu tun hat, dieses Buch liest. Jack lehrt, eingefahrene Pfade infrage zu stellen. Doch auch Jugendlichen, die für neue Wege offen sind, würde ich das Buch empfehlen.
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