Georg Kremer

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Cover des Buches Motivierende Gesprächsführung in der Psychiatrie (Basiswissen) (ISBN: 9783884146583)
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Rezension zu "Motivierende Gesprächsführung in der Psychiatrie (Basiswissen)" von Georg Kremer

‚Manch einer sagt, es sei besser, keine ‚schlafenden Hunde zu wecken‘ [...].'
sabatayn76vor 5 Jahren

‚Manch einer sagt, es sei besser, keine ‚schlafenden Hunde zu wecken‘, sprich: Patienten nicht zu ermutigen, Widerspruch gegen das vorgeschlagene Procedere zu äußern. In der Motivierenden Gesprächsführung möchten wir schlafende Hunde wecken, denn die Erfahrung zeigt: Sie werden sowieso wach.‘ (Seite 35)

Motivierende Gesprächsführung basiert auf Grundsätzen der Gesprächspsychotherapie, der kognitiven Verhaltenstherapie und der Kommunikationspsychologie, ist vor allem in der Suchtbehandlung fest etabliert, wird mittlerweile aber auch bei anderen psychische Störungen wie Depression, Posttraumatische Belastungsstörung, Schizophrenie und Angststörungen eingesetzt. Motivierende Gesprächsführung geht davon aus, dass ‚Menschen in der Regel gegenüber einer Verhaltensänderung nicht motiviert oder unmotiviert sind, sondern ambivalent‘ (Seite 10).

Georg Kremer und Michael Schulz bietet in ihrem Basiswissen-Titel einen ebenso knappen wie verständlichen und fundierten Überblick über das Konzept der Motivierenden Gesprächsführung. Der Fokus des Buches liegt dabei auf der akutpsychiatrischen Behandlung und auf der Arbeit mit schwer psychisch erkrankten Menschen.

Die Autoren erklären initial, was Motivierende Gesprächsführung ist und wo sie eingesetzt wird, bevor sie näher auf Grundlagen, die fünf Kernkompetenzen und den Umgang mit Sustain Talk und Dissonanz eingehen. Im letzten Drittel bieten Kremer und Schulz mehrere Fallbeispiele mit einem recht detaillierten Vorgehen gemäß der Motivierenden Gesprächsführung (z.B. bei fehlender Adhärenz in Sachen Psychopharmakotherapie und bei Suizidalität).

Ich habe schon einige Bücher aus der Basiswissen-Reihe gelesen (‚Umgang mit wahnkranken Menschen‘, ‚Geschichte der Psychiatrie‘, ‚Umgang mit suizidgefährdeten Menschen‘, ‚Cannabiskonsum und psychische Störungen‘), und ich bin immer wieder von den Büchern und dem Konzept der Reihe begeistert. So auch von ‚Motivierende Gesprächsführung in der Psychiatrie‘.

Das Buch fasst (wie es typisch für die Basiswissen-Reihe ist) komplexe Inhalte auf sehr übersichtliche und verständliche Weise zusammen und bietet so einen ersten Einblick ins und Überblick über das Thema, eignet sich aber auch gut zum Nachschlagen bei konkreten Fragestellungen.

Mir hat das Buch wichtige und nützliche Impulse für meine eigene Tätigkeit als Psychologin geboten, und dabei empfand ich vor allem das 50-seitige Kapitel zur Praxis der Motivierenden Gesprächsführung mit den vielen Fallbeispielen extrem gelungen und hilfreich.

Das Buch richtet sich laut der Autoren an professionelle Helfer in der Psychiatrie und in angrenzenden Arbeitsfeldern, ist meiner Meinung nach aber auch für interessierte Laien, Betroffene und Angehörige spannend, lehrreich und gut geeignet. 

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