Tragisch, düster, intensiv und niemals langweilig. Ich habe es zu zweit gelesen, man muss sich darüber austauschen, anders geht es nicht.
Georges Bataille
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Georges Bataille
Das obszöne Werk
Das Blau des Himmels
Das Unmögliche
Die psychologische Struktur des Faschismus. Die Souveränität
Nietzsche und der Wille zur Chance
Die Erotik
Abbé C.
Die innere Erfahrung
Neue Rezensionen zu Georges Bataille
Rezension zu "Das Spielelement der Kultur" von Johan Huizinga
Im Spiel, dies ist meine Erfahrung, entäußert sich der Mensch, die Sorgen fallen ab, man ist "ganz bei der Sache" und den Mitspielern. Dieser Zustand lässt sich schon bei Kleinkindern beobachten. Spielend lernen sie die Welt kennen, finden sich ein in Regeln, die aber nicht den Zwangscharakter der Welt außerhalb des Spiels haben, der Gesichtsausdruck ist häufig hoch konzentriert und dann wieder gelöst in einem Lachen, manchmal auch verzerrt in Wut, wenn das Verlieren noch nicht erlernt ist.
Johan Huizinga kommt das Privileg zu, das Spiel erstmals zum Gegenstand einer Kulturtheorie gemacht zu haben. Die Urfassung seiner Theorie des Spiels findet sich in diesem schmalen Bändchen, dazu Aufsätze von Autoren, die sich auf ihn bezogen haben. Zusammen mit dem Beitrag des Herausgebers erhält man eine kleine Rezeptionsgeschichte Huizingas. Das ist faszinierend, und ich habe mich bei der Lektüre mehrfach gefragt, warum nicht noch mehr Philosophen diesen Faden aufgegriffen und weitergesponnen haben.
Ich verbinde mit dem Spielen (vor allem Backgammon, Doppelkopf, Canasta. Schach, Bowls und Boule) viele glücklich verbrachte Stunden in einem "anderen Zustand".
Rezension zu "Das obszöne Werk" von Georges Bataille
Def. Obszönität: Als obszön gilt, was geeignet ist, bei anderen Menschen Ekel zu erzeugen, die Scham oder andere elementare Gefühle zu verletzen. Es wird bewusst gegen die allgemeingültige Werteordnung oder Verhaltensregel innerhalb einer Gesellschaft oder eines Kulturkreises oder sonstigen Gemeinschaft verstoßen. Obszönität gilt als ein Mittel des Protests. Vor allem in der Kunst, Musik und Literatur dient sie als Mittel zur Darstellung von Auflehnung und Abgrenzung gegenüber geltenden Normen und soll überkommene Grenzen aufbrechen.
Ich gebe zu, ich habe dieses Buch gelesen, weil die Schlagworte Sex, Pornografie und Obszönität mich neugierig gemacht haben. Sex sells. So ist das eben. Wer jetzt allerdings einen deftigen Schundroman zur geistigen Stimulation erwartet, der wird arg enttäuscht sein. In den insgesamt 5 Erzählungen findet zwar sehr viel Sex statt (inklusive viel Urin und Kot), dieser hat mit Erotik aber widerum nichts zu tun. Ähnlich wie bei Bukowski ist der Sex hier nur Mittel zum Zweck, dem bewussten Überschreiten von Tabus. Warum das allerdings für den Autor ein erstrebenswertes Ziel zu sein scheint, dass mögen bitte die Literaturwissenschaftler, Philospohen und Anthropologen klären. Mir ist die Botschaft, die man versucht hat, mir zu vermitteln, komplett entgangen. Dafür war mir der Text dann doch zu anspruchsvoll. Ich habe nichteinmal den Klappentext verstanden. Der war so gespickt mit Fremdwörtern, Fachchinesisch und Schachtelsätzen, dass man am Ende überzeugt ist, ein Werk erstklassiger und bedeutungsvoller Literatur in Händen zu halten. Ganz ehrlich? Ich fand es nur grandios langweilig. Am Anfang fand ich es noch befremdlich, dass hier ständig onaniert, masturbiert, uriniert und gestorben wird. Doch durch ständige Wiederholung stumpft man irgendwann ab. Was in den 60er Jahren bei den Lesern noch zu Herzinfarkten geführt haben mag, das führt 50 Jahre später nur zu verstädnislosem Achselzucken.
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Zusätzliche Informationen
Georges Bataille wurde am 10. September 1897 in Frankreich geboren.
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