Durch eine unüberlegte Handlung bringt sich Maigret selbst in arge Bedrängnis, indem er verwundet wird. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, auch ohne örtliche Zuständigkeit zu ermitteln. Es reicht ihm, dass sein Bett ans Fenster gestellt wird und er so einen Blick auf den Ort Bergarac und seine Bewohner werfen kann. Zur Unterstützung ist Madame Maigret zu seiner Pflege angereist. Und außerdem übernimmt sie Ermittlungsarbeiten außer Haus.
Für mich gehört dieser Band bisher zu den besten, die Simenon geschrieben hat. Die Beschreibung der Personen und der Atmosphäre ist erstklassig.
Georges Simenon
Lebenslauf
Er wird viel gelesen und noch mehr geliebt: Georges Joseph Christian Simenon wurde 1903 in Belgien geboren. Er begann seine Karriere mit etwa 16 Jahren als Lokalreporter und Privatsekretär eines Marquis‘, ist aber heute vor allem für seine außerordentliche Arbeit als Schriftsteller bekannt.
Er schrieb allein 75 Kriminalromane um seine bekannteste Figur, den Pariser Kommissar Maigret, mit denen er nicht nur seinen Durchbruch feierte, sondern sich gleichzeitig auch als Schriftsteller etablierte. Daneben erschienen mehrere Hundert weitere Romane und Erzählungen und über 1000 Kurzgeschichten. Mit mehr als 500 Millionen verkauften Büchern zählt Simenon zu den meistgelesenen Autoren überhaupt.
Privat war sein Leben eher unstet. Simenon war zweimal verheiratet und hatte mehrere Affären. Auch reiste er sein Leben lang und lebte an verschiedenen Orten in Belgien, Frankreich, den USA, Kanada und der Schweiz, bevor er sich schließlich am Genfer See, in Lausanne, niederließ. Dort lebte er bis zu seinem Tod am 4. September 1989.
Neue Bücher
Maigret ermittelt
Maigret im Nachtzug
Alle Bücher von Georges Simenon
Der Mann der den Zügen nachsah
Maigret und Pietr der Lette
Maigret und der gelbe Hund
Maigret kämpft um den Kopf eines Mannes
Maigret und der verstorbene Monsieur Gallet
Maigret und die junge Tote
Maigrets Nacht an der Kreuzung
Maigret und das Verbrechen in Holland
Neue Rezensionen zu Georges Simenon
"Maigrets Jugendfreund" ist ein Detektivroman aus der Reihe des Kriminalkommissars Maigret. Dieser trifft auf einen eher ungeliebten Schulkammeraden, der aber mit einem unklaren Mord an seiner Liebsten daherkommt. Mit Zweifel und Misstrauen begibt sich Maigret nun auf die Spurensuche, um diesen Fall zu lösen.
Ich kannte vorher kein Buch aus der Reihe von Maigret. Und doch wurde ich auf den ersten Seiten von Maigrets Intelligenz und seinem Humor komplett abgeholt. Am Anfang war es noch etwas ungewohnt, da wir viele Einblicke in Maigrets Gedanken und Gefühlen aus seiner Kindheit bekommen haben, aber der Fokus auf die jetzige Zeit und den Fall, haben es ermöglicht, tief miteinzutauchen.
Der Fall an sich empfand ich als sehr spannend und vielfältig, was viele mögliche Auswege und Situationen hervorgebracht hat. Man war stetig am Miträtseln, was sehr viel Spaß gemacht hat. Mich gestört haben mich nur ein paar abfällige Bemerkungen gegenüber Personen. Ich bin mir bewusst, dass das Buch schon älter ist, trotzdem kann man es kritisieren.
Insgesamt hat es mir aber gut gefallen und für alle Detektivfans ist es definitiv eine Empfehlung.
Bewertung: 4 Sterne
Maigret macht Ferien, und wie kann es anders sein, passiert in seinem nahen Umfeld ein Mord. Getrieben von der Angst um einen weiteren Mord, kommt es tatsächlich zu einem zweiten Verbrechen, das er nicht zu verhindern weiß. Sein Gefühl bringt ihn langsam auf den richtigen Weg, aber kann er eine dritte Gräueltat verhindern?
Ganz nach Manier des literarisch charakteristischen französischen Monsieur le Commissaire weiß die Hauptfigur zu begeistern. Erhaben, unerschrocken, egozentrisch, mit einer gewissen Prise Arroganz und Selbstverliebtheit geht Maigret dem Verbrechen nach und fasst den Mörder. Wobei es eher um den psychologischen Hintergrund geht als um die Tat selbst. Demzufolge kommt es auch am Ende zu einem eher kurzen Abschluss, der vielleicht manch einen Leser ein klein wenig enttäuschen könnte. Doch Monsieur le Commissaire mit der rauchenden Pfeife und den immer wieder sprunghaften Gedankengängen kann auf jeden Fall begeistern.
Simenon der in nahezu 75 Romanen und 28 Erzählungen seinem Maigret Leben einhauchte, war ein sehr produktiver Autor, der seine Anfänge mit Groschenromanen und Kurzgeschichten unter Pseudonym startete. Maigrets Geschichten waren die ersten, die er unter seinem eigenen Namen veröffentlichte. Insgesamt hat er sich in seiner Schaffenszeit von über 40 Jahren einen Namen machen können. Vor allem seine Eigenart, Figuren, die bereits verstorben sind, nonchalant wieder aufleben zu lassen oder Daten zu verwechseln, wurde in einer Biografie von Fenton Bresler sehr pejorativ als „schlampig konzipiert“ dargestellt. Aber vielleicht macht gerade das den Charme der von Simenon verfassten Detektivserie aus, eben nicht perfekt zu sein.
Seine Diktion weiß zu überzeugen und spiegelt die Zeit von 1947 bis zum letzten „Maigret et Monsieur Charles“, der 1972 entstanden ist, wunderbar wider. Ich mag diese verschrobenen Charaktere, die nicht mit der Masse gehen und eine herausragende Identität um sich erschaffen.
Alles in allem ein Werk, das einige vergnügliche Lesestunden herbeizaubern kann!
Gespräche aus der Community
Beginn: 10.06.2025
So schön! Da geht es dir ja wie uns allen auch. Selten, dass wir uns so einig sind.
Beginn: 15.04.2025
Beginn: 15.02.2025
Hier der Link zur nächsten Runde:
Zusätzliche Informationen
Georges Simenon wurde am 13. Februar 1903 in Liège (Belgien) geboren.
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 864 Bibliotheken
auf 55 Merkzettel
von 20 Leser*innen aktuell gelesen
von 22 Leser*innen gefolgt