Cover des Buches Die Jungfernfalle (ISBN: 9783499120275)
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Rezension zu Die Jungfernfalle von Georgette Heyer

Die temperamentvolle Erbin und ihr ungeliebter Vormund

von KaterinaFrancesca vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Einer der guten Georgette Heyer-Romane.

Rezension

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KaterinaFrancescavor 7 Jahren
Judith Tavener, Erbin eines stattlichen Vermögens von 80.000 Pfund, reist nach dem Tod ihres einsiedlerischen Vaters gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Sir Peregrine nach London, um die Saison zu genießen. Doch zuvor wollen sie sich bei ihrem neuen Vormund, Lord Worth, melden, um ihn von ihren Plänen zu berichten. Allerdings steht die erste Begegung zwsichen Judith und ihrem Vormund unter keinem guten Stern, was zu zahlreichen Streitereien und Unstimmigkeiten führt, wobei der Earl seine Zustimmung zu einer Ehe Judiths für die Dauer seiner Vormundschaft ablehtn. In London mischt Judith unter den Augen ihrer kostspieligen Anstandsdame Mrs. Scattergood die Gesellschaft mit ihrem unkonventionellen Wesen auf. Unterdessen vertieft sich die Bekanntschaft zu ihrem Cousin Mr. Tavener stetig. Doch dann entgeht Peregrine mehrmals nur knapp einem Unglück. Hat es jemand auf Judiths Vermögen abgesehen, welches sich durch ein Ableben Peregrines nur noch vergrößern würde?

Ob ein Heyer-Roman zu meinen Favoriten zählt, messe ich immer daran, ob ich ihn mehrmals gelesen habe. "Die Jungernfalle" habe ich trotz kleinerer Schwächen einige Male gelesen und sehr genossen.
Die Sprache ist wie immer elegant und bindet Beschreibungen (von Kleidern, Natur) kurz und bündig mit ein.
Auch wartet der Roman mit vielen berühmten Angehörigen der britischen Aristrokratie auf, die es wirklich gab: Mr. Brummel, den Prinz Regenten, Lord Byron... (ob die Charaktere historisch sind, sei mal dahin gestellt). Sir Peregrine stellt authentisch den neunzehnjährigen jungen Mann dar, der zum ersten Mal die große Stadt kennenlernt und hin und wieder übermütig wird. Judith ist kein zahmes Kätzchen, sondern hat viel Temperament und ist teilweise impulsiv. Daher reagiert sie oft sehr aufbrausend auf die Neckereien Worths. Leichte Schwächen des Romans sind einerseits die weniger spritzigen Dialoge und die nicht ganz so schillernden Nebenfiguren. Zwar sind Mr. Brummel und Peregrine sympathische Figuren, allerdings gibt es weniger lustige Szenen als sonst. Dennoch gibt es ein paar Schmunzler. Die Themen Boxen und Schnupftabak/dosen (welche Worth sammelt) finde ich eher uninteressant, ebenso wie das Dandytum. Insgesamt sind Judith und Worth jedoch ein süßes Paar, wobei sie von ihm deutlich bevormundet wird. Jedoch muss man Worth einfach sympathisch finden, da er aus lauteren Motiven heraus handelt.
(Wer ein Wenig mehr von dem Paar lesen will, sollte sich "Barbara und die Schlacht von Waterloo" vornehmen, dort kommen auch Mary und Vidal aus Eskapaden am Rande vor.)

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