Rezension zu "Das Portrait meines Doppelgängers" von Georgi Markov
Das war das erste Werk eines bulgarischen Autors, das ich gelesen habe und es hat mir sehr gut gefallen. Gerade bei Novellen ist man als Leser dazu geneigt, das ganze Buch in einem Rutsch zu lesen, aber hier war es auch die Geschichte, die mich in sich gezogen hat. Die Rahmenhandlung des Pokerspiels hat eine gewisse Spannung erzeugt, doch ich fand besonders die Stellen interessant, an denen der Ich-Erzähler in Gedanken davon abgeschweift ist und über sein Leben als Journalist, aber auch über das Leben allgemein, gesprochen hat.
»Vielleicht wäre es besser, du würdest verlieren«, und jetzt verblüffte sie mich: »Warum fürchten sich alle so sehr vor dem Verlieren?«
Die schrecklichste Angst habe ich vor dem Tod. Schon der Gedanke, dass es mir einmal bevorsteht, aufzuhören zu existieren, macht mich krank, alles wird sinnlos, und ich bin nicht mehr imstande, irgendetwas zu tun.
»Das Portrait meines Doppelgängers« war außerdem das erste Buch, das ich im neuen Jahr gelesen habe und es war ein sehr schöner Start.