Rezension zu "Die Zicken-Mafia" von Karen Yampolsky
Wenn du eine chaotische Mischung aus Drama, Humor und dem ewigen Kampf ums berufliche Überleben suchst, dann könnte „Die Zicken-Mafia“ von Karen Yampolsky genau das Richtige für dich sein. Lass mich dir erzählen, warum ich dieses Buch trotz seiner Schwächen genossen habe.
Unsere Hauptfigur Jill White lebt den Traum vieler: Sie hat ihre eigene Frauenzeitschrift gegründet, die überraschend erfolgreich wird. Man könnte meinen, jetzt kommt das Happy End, aber weit gefehlt. Jill wird plötzlich zum Star der New Yorker Medienszene – bis ein skrupelloser Medienmogul ihren Verlag aufkauft und ihr zwei Chefinnen vor die Nase setzt, die wohl direkt aus der Hölle entsprungen sind. Diese „Zicken-Mafia“ macht es sich zur Aufgabe, Jills Leben zur Hölle zu machen.
Nun, Jill wäre nicht Jill, wenn sie sich das einfach so gefallen lassen würde. Statt sich unterkriegen zu lassen, beschließt sie, diesen Büro-Biestern den Kampf anzusagen. Und hier beginnt das unterhaltsame Auf und Ab, das das Buch zu einem amüsanten, wenn auch etwas flachen Leseerlebnis macht.
Die Geschichte selbst ist nicht unbedingt neu. Wenn du „Der Teufel trägt Prada“ mochtest, wirst du hier einige Parallelen entdecken. Allerdings hat „Die Zicken-Mafia“ einen eigenen Charme, der vor allem durch Jills unerschütterlichen Kampfgeist und ihren trockenen Humor getragen wird. Yampolsky versteht es, die Intrigen und Machtkämpfe im Verlagswesen lebendig und humorvoll darzustellen, auch wenn einige Passagen etwas klischeehaft wirken.
Eine der Schwächen des Buches liegt jedoch in seiner Vorhersehbarkeit. Die Handlung plätschert manchmal etwas vor sich hin, und nicht jede Wendung ist so überraschend, wie man es sich wünschen würde. Doch gerade dann, wenn man denkt, es wird zu seicht, kommt eine Szene, die einen wieder zum Schmunzeln oder gar Lachen bringt.
Jills persönlicher Weg ist ein weiterer zentraler Punkt des Romans. Während sie beruflich gegen ihre neuen Chefinnen kämpft, ringt sie privat mit dem Wunsch nach einem Kind und der Pflege ihrer Freundschaften. Diese persönlichen Herausforderungen verleihen der Geschichte eine gewisse Tiefe und machen Jill zu einer greifbaren, sympathischen Figur.
Trotz der Schwächen – oder vielleicht gerade wegen ihnen – ist „Die Zicken-Mafia“ eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Es ist nicht das tiefgründigste Buch, das du je lesen wirst, aber es bietet eine leichte, humorvolle Ablenkung vom Alltag. Perfekt für ein Wochenende auf der Couch oder den Strandurlaub.
Also, schnapp dir eine Tasse Tee, mach es dir bequem und tauche ein in die turbulente Welt von Jill White und ihrer ganz persönlichen Zicken-Mafia. Du wirst es nicht bereuen – und vielleicht sogar ein paar Mal laut auflachen.