Anna oder der Flügelschlag der FreiheitRoman

Es ist ein "Schlüsselroman" zur rechten Zeit und zum rechten Thema. Während die Groer-Affäre in Wien noch nicht ausgestanden ist, hat Gerald Szyszkowitz diesen Roman geschrieben: über Moral und Sex in der Kirche, aufgezeigt an einem Priester, der sowohl von einer Frau als auch von einem Priester geliebt wird. Meisterhaft versteht es der Autor, an der gekonnt erfundenen Geschichte die ganze Malaise der Amtskirche aufzuzeigen: verkorkste Sexualmoral, Päderastie, Homosexualität, Liebe zwischen Mann und Frau, Verleumdung, Vernaderung, Verunglimpfung - und die Wahrheit kennt nur der Schweigende. Parallelen zur jüngsten Vergangenheit der österreichischen Kirche tun sich auf, verschlungen hineingewebt in eine Schlüsselhandlung, in der vieles zum Ausdruck kommt, das sonst nicht so gesagt werden haätte können.§ Josef, Theologiestudent, wird von einer reifen Frau, Anna, und einem Priester, Erik, gleichermaßen umworben - auf dem Semmering, auf den Antillen, in Wien: die Orte wechseln. Karibik stößt zu Josefs unausgereiftem Sexualleben noch die Liebe zu gleich drei Kreolinnen hinzu wie auch das sexuelle Begehren eines Mannes, dem nachgesagt wird, minderjährige Knaben verführt zu haben. Bevor die Wahrheit ans Licht gelangen kann, kommt der Beschuldigte in einem Wirbelsturm um....Im Wien der Affäre Groer bleibt Josef dem Werben Annas und Eriks ausgesetzt und hat damit Gründe genug, mit sich selbst nicht ins reine zu kommen.