Geraldine Brooks

 4 Sterne bei 262 Bewertungen
Autorin von Das Pesttuch, Das Gemälde und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Geraldine Brooks wurde im September 1955 in Sydney gebren. Sie studierte an der Universität in Sydney und konnte erste Berufserfahrung als Reporterin für den "Sydney Morning Herald" sammeln. Sie arbeitete viele Jahre lang als Auslandskorrespondentin des "Wall Streets Journalde". Hierzu besuchte sich viele islamische Länder, darunter Bosnien, Somalia und der mittlere Osten. Für ihre Reportagen über die palästinensische Intifada, den Iran-Irak-Konflikt und den Golfkrieg wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt Brooks in Virginia

Neue Bücher

Cover des Buches Die Hochzeitsgabe (ISBN: 9783442773978)

Die Hochzeitsgabe

 (42)
Erscheint am 15.05.2024 als Taschenbuch bei btb.

Alle Bücher von Geraldine Brooks

Cover des Buches Das Pesttuch (ISBN: 9783442773640)

Das Pesttuch

 (113)
Erschienen am 11.10.2023
Cover des Buches Das Gemälde (ISBN: 9783442759972)

Das Gemälde

 (73)
Erschienen am 15.11.2023
Cover des Buches Die Hochzeitsgabe (ISBN: 9783442773978)

Die Hochzeitsgabe

 (42)
Erscheint am 15.05.2024
Cover des Buches Die Töchter Allahs (ISBN: 9783442729999)

Die Töchter Allahs

 (7)
Erschienen am 01.04.2002
Cover des Buches Auf freiem Feld (ISBN: 9783442733132)

Auf freiem Feld

 (10)
Erschienen am 25.08.2005
Cover des Buches Insel zweier Welten (ISBN: 9783442743919)

Insel zweier Welten

 (3)
Erschienen am 09.07.2012
Cover des Buches Insel zweier Welten (ISBN: 9783641075675)

Insel zweier Welten

 (1)
Erschienen am 09.07.2012

Neue Rezensionen zu Geraldine Brooks

Cover des Buches Das Gemälde (ISBN: 9783442759972)
Andrea-Karminrots avatar

Rezension zu "Das Gemälde" von Geraldine Brooks

Nicht nur ein Pferdebuch
Andrea-Karminrotvor 22 Tagen

Ich mag Gemälde von Pferden. Hierbei handelt es sich um ein kleines Gemälde, ein Bild von einem dunkelhäutigen Jungen, der ein wunderschönes Pferd locker am Zügel hält. Dieses Bild ist die rote Schnur, die durch das Buch „Das Gemälde“ zieht. Nein, es ist nicht nur das Gemälde, es ist auch das Pferd, welches die Geschichten der verschiedenen Zeiten miteinander verbindet

Lexington, geboren als Darley, einem Pferd, das zu seiner Zeit alle Rekorde zu brechen vermag. Ein Pferd, das zu einer Legende wurde. Jarret, der als Sklave bei seiner Geburt 1850 dabei war und den Hengst aufgezogen, trainierte und dem Maler Model stand, der ein Gemälde von dem Pferd anfertigte. Jarret hat ein besonderes Gespür für Pferde. Er ist einfühlsam und kann die nervösen Rennpferde mit wenigen Kommandos lenken und beruhigen. Er liebt seinen Darley ganz besonders, denn er gehört seinem freigekauften Vater. Und eines Tages, wenn Darley ein großes Rennen gewonnen haben wird, dann will der Vater seinen Jungen ebenfalls aus der Sklaverei freikaufen.

Doch daraus wird dann doch nichts. Darley entwickelt sich zu einem sehr schnellen Pferd und zieht die Aufmerksamkeit eines Rennstallbesitzers auf sich, der den Hengst und den Jungen kauft, um sie nach Kentucky mitzunehmen. Jarret wird dort von seinem Pferd getrennt und muss auf den Feldern als Sklave Baumwolle pflücken.

2019 findet Theo ein Gemälde in einem Haufen Sperrmüll. Er studiert Kunsthistorik am Smithsonian Institut und schreibt nebenbei Artikel für eine Zeitung. Er würde gerne wissen welches Vollblutpferd auf diesem Bild zu sehen ist, dass er dort vor Dreck starrend gefunden hat und bittet einen Restaurator vom Smithsonian das Bild zu säubern. Dabei trifft Theo auf die australische Wissenschaftlerin Jess, die mit ihren Sommersprossen und ihrer hellen Haut das ganze Gegenteil zu dem dunkelhäutigen Theo ist. Jess präpariert leidenschaftlich Tierskelette und untersucht gerade ein Skelett, dass wahrscheinlich Lexington das Rennpferd ist.

Ihre erste Begegnung ist ziemlich unglücklich verlaufen. Theo schloss gerade sein Fahrrad ab, als Jess ihn als Fahrraddieb entlarven wollte. Es sei ja wohl typisch, dass ein Schwarzer ihr Rad stehlen will. Doch schnell wird klar, dass sie nur den gleichen Fahrradgeschmack haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten machen die Beiden gemeinsam Entdeckungen.

Die Autorin Geraldine Brooks schreibt sehr einfühlsam und unterhaltend. Ich habe nicht einmal gedacht, dass ich das Buch langweilig fand. Und dabei geht es nicht einmal darum, dass ich schon früher gerne Pferdebücher gelesen habe. Ihr Roman ist so vielfältig und beleuchtet von verschiedenen Seiten das Leben heute wie damals in Amerika (und vermutlich wie auf der ganzen Welt!). Rassismus, Selbstüberschätzung, Liebe (für Tier wie auch Mensch), Wut, Befreiung … Die Liebe zu dem Pferd, lässt den Jungen Jarret einiges aushalten. Und natürlich auch, die Zeit. Ein schwarzer Junge konnte sich ja kaum gegen den Master auflehnen. Jess und Theo haben eine wunderschöne und angespannte Geschichte. Eigentlich dürfen sie keine gemeinsame Zeit haben, doch können sie nicht voneinander lassen.

Am Ende habe ich Wasser in den Augen gehabt. So schön, so traurig und emotional geschrieben. Dieses Buch stand schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal!

Cover des Buches Das Gemälde (ISBN: 9783442759972)
Kiaras avatar

Rezension zu "Das Gemälde" von Geraldine Brooks

Ein wirklich schöner Schmöker
Kiaravor einem Monat

In “Das Gemälde” erzählt Geraldine Brooks die bewegende Geschichte des jungen Sklaven Jarret und des berühmten Rennpferdes Lexington, deren Schicksal Zeit ihres Lebens miteinander verbunden bleibt.

Viele Details der Geschichte wurden von der Autorin hervorragend recherchiert und beruhen zudem auf wahren Begebenheiten. Denn Lexington selbst und viele der im Roman vorkommenden Protagonisten sind historische Personen. Dennoch ist der Roman ein fiktives Werk, da es zur wichtigsten Figur, Jarret, leider keinerlei Aufzeichnungen gibt. 

Geraldine Brooks erschafft auf über 500 Seiten ein Generationen umspannendes Werk. Sie erweckt das Leben in den Südstaaten der USA Mitte des 19. Jahrhunderts zum Leben, in dem der Besitz von Rennpferden den Prestige und das gesellschaftliche Leben bestimmen. Zu der Zeit war jedoch die Sklavenhaltung noch legal und auf dem Rücken dieser Menschen wurde großer Reichtum angehäuft. Der Autorin gelingt es ausgezeichnet, die besondere Beziehung zwischen Jarret und Lexington auf gefühlvolle Weise zu beschreiben, ohne das Leid der versklaven Menschen auszublenden. Die Geschehnisse in der Neuzeit rund um die Wissenschaftlerin Jess und den Kunsthistoriker Theo werden ebenso einfühlsam erzählt. Obwohl ich hier besonders zum Ende hin das Gefühl hatte, dass Geraldine Brooks ein paar Themen zu viel auf der Agenda hatte, so dass aufgrund der Fülle der Ereignisse manche Entwicklung doch recht konstruiert wirkte. Auch wenn ich die Intention der Autorin sehr gut nachvollziehen kann, die vermutlich bedingt durch das politische Klima, das zu der Zeit, als sie den Roman schrieb, herrschte, noch verstärkt wurde.

Den kürzesten Erzählstrang um die Kunsthändlerin Martha fand ich persönlich aufgrund der Thematik fast noch am Interessanten. Doch auch all die anderen Informationen über Pferde, die Geschichte der USA und so vieles mehr, lässt Geraldine Brooks so geschickt in die Handlung einfließen, dass ich von allen Themen ganz gebannt war. Und das - das sollte noch erwähnt werden - obwohl ich mit Pferden im “normalen Leben” so rein gar nichts zu tun habe.

Und so ist “Das Gemälde” letzten Endes ein vielschichtiges Werk über eine ganz besondere Liebesbeziehung, das darüber hinaus auf kluge Weise die gesellschaftlichen Strukturen der USA sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart beleuchtet. Ein wirklich schöner Schmöker! (4,5/5)

Cover des Buches Das Pesttuch (ISBN: 9783442773640)
S

Rezension zu "Das Pesttuch" von Geraldine Brooks

Lockdown im Mittelalter
Snowbirdvor einem Monat

Geraldine Brooks greift in ihren Romanen gerne auf reale historische Ereignisse zurück. „Das Pesttuch“ hat den Ausbruch der Seuche in dem englischen Dorf Eyam in Derbyshire vom Frühjahr 1665 bis in den Herbst 1666 zum Thema. In der Bewältigung dieser Katastrophe übernimmt der ortsansässige Pfarrer Michael Mompellion die Führung und motiviert die Dorfbewohner zu Entscheidungen, deren Bedeutung sie erst später begreifen. Obgleich er der Protagonist des Geschehens ist, wird die Handlung aus der Perspektive seiner Haushaltshilfe Anna Frith erzählt, einer jungen Witwe aus dem Dorf, die für sich und ihre beiden kleinen Jungen sorgen muss. Eine geschickte Wahl, denn Anna kommt aus einfachen, ärmlichen Verhältnissen und ist mit den Sorgen und Problemen der Dorfbewohner bestens vertraut. Zugleich hat sie durch ihre Stellung beim Pfarrer und auch im Herrenhaus des Landadels Einblick in deren Leben und Denken und kann gut einschätzen, wie die Herrschaften ticken. Anna Frith ist eine sehr interessante Figur, sympathisch, zugewandt, immer auf der Suche  nach Lösungen. Zwar hat sie als Kind keine Bildung erfahren, verfügt aber über eine außerordentlich schnelle Auffassungsgabe und erweist sich als äußerst intelligent, wodurch ihr eine bestimmte Rolle im Dorfgeschehen zuwächst. Ich fühlte ich mich der Figur der Anna sehr nah, durch sie hatte ich eine genaue Vorstellung von dem Ort und den Menschen, mit denen sie lebte, denen sie half und die sie tröstete so gut sie es vermochte. Mit Anna hat die Autorin den Charaker einer jungen Frau geschaffen, die mit ihren Aufgaben wuchs und zudem über sich hinaus. Da wir im ausgehenden Mittelalter sind, spielt auch Aberglaube im Geschehen eine Rolle sowie der Glaube an eine Strafe Gottes, für die Schuldige ausgemacht werden müssen, und Hexenwahn. Natürlich haben die Menschen Angst, umso mehr, weil sie nicht verstehen, was geschieht. Mit eigener Pandemie-Erfahrung ist das gut nachzuvollziehen.

Das handlungsbestimmende Pestgeschehen wird gerahmt von einem kurzen Zeitraum nach der Epidemie, wobei sich am Ende ein unerwarteter und verstörender Twist vollzieht, der in ein grandioses Finale mündet. 

Geraldine Brooks ist eine australische Journalistin und Schriftstellerin, die, bevor sie sich dem Schreiben von Romanen widmete, viel als Korrespondentin im Nahen Osten und in Afrika unterwegs war. 2005 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. „Das Pesttuch“ ist ein mitreißender Roman, den ich euch gerne empfehle. Aus dem Englischen übersetzt von Eva L. Wahser.

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Zusätzliche Informationen

Geraldine Brooks wurde am 14. September 1955 in Sydney (Australien) geboren.

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auf 32 Merkzettel

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

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