Es begann mit einem Schuss
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
Julius Winsome lebt in einem einsamen Blockhaus mitten in den Wäldern von Maine. Eines Tages zu Beginn des Winters hört er einen Schuss und muss kurze Zeit später feststellen, dass jemand seinen Hund Hobbes aus nächster Nähe erschossen hat. Hobbes war sein treuer Gefährte in der Einsamkeit. Sonst gibt es nur die über 3.000 Bücher seines Vaters in der Hütte, die Julius Gesellschaft leisten.
Er ist tief erschüttert, weil er nicht verstehen kann, wieso jemand einen treuen Hund erschießt. Darum hängt er in der Stadt ein Plakat auf und erhofft sich Hinweise auf den Täter. Doch schon nach kurzer Zeit steht ein hämischer Spruch auf dem Plakat. Julius startet einen zweiten Versuch, doch auch dieser endet genauso rasch mit einem fiesen Spruch.
Als Julius dann in seiner Hütte die Schüsse eines Jägers hört, fragt er sich, ob der vielleicht seinen Hobbes erschossen hat. Er folgt den Schüssen und erschießt den Jäger mit dem Gewehr seines Großvaters. Aber hat er den richtigen erwischt? Da laufen ihm kurze Zeit später wieder zwei Jäger vor die Flinte.
Als ich das Buch zu lesen begann, wusste ich nicht, worum es darin eigentlich geht. Daher war ich sehr erstaunt, als Julius den Jäger erschossen hat. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und ich war beim Lesen die ganze Zeit unschlüssig, ob ich Julius‘ Vorgehen nun gutheißen oder verdammen sollte. Auf der einen Seite konnte ich ihn gut verstehen, denn der Autor schildert eindringlich den Schmerz über den Verlust des treuen Hundes. Andererseits erschießt Julius scheinbar völlig emotionslos vermeintliche Täter.
Selten hat ein Buch meine Gefühle so in eine Zwickmühle gebracht. Verstärkt wird diese Atmosphäre noch durch den Schreibstil des Autors, denn der ist gleichzeitig nüchtern und doch sehr einfühlsam.
Fazit: ein atmosphärisch dichtes Buch, das mich überrascht hat und über das man hinterher noch länger grübelt.